Frerex Teil 1 - Der Wahnsinn beginnt

Syco geht auf sie zu. Aufrecht und selbstbewusst.

Syco: "Nice vehicle you have there."

Yuki: "Actually it's not mine. It belongs to the japanese government."

Syco: "Don't we all?"

Yuki: "I daubt that. Do you even listen."

Syco: "Of course I do."

Syo kann nicht den Bllick von ihrem blauen Haar lassen. Es ist dasselbe Blau vom Ansatz bis in die Spitzen. Er hat beinnahe die Vermutung, dass sie sogar echt sein könnten. Vielleicht ist sie ein Klon? Syco hält sie auf keinen Fall für einen X-beliebigen Menschen.

Syco: "Uhm... Does your father know that you are smashing alien ships after school?"

Yuki: "What a rude question! This is nothing of your concern!"


Mika und Adelina beobachten das Schauspiel aus der Ferne:

Adelina: "Ein richtiger Casanova."

Mika: "Ach, das ist noch gar nichts."


Yuki: "You wanted to take a look into the mecha, right?"

Syco: "Can I? I suppose it's rather a secret project."

Yuki: "It's not the first one you see as far as I know."

Sie schaut sich den Mecha von außen an, um ihn auf Schäden zu überprüfen.

Syco: "So you know about me."

Yuki: "You destroyed a hole planet. Almost every intelligence around the world knows about it."

Syco wird stutzig.

Syco: "From WHAT source if I may ask."

Yuki: "No idea. I fly prototypes and don't collect information."

Syco kratzt sich am Kopf. Ihm ist das ganze reichlich seltsam. Damit ist er nicht alleine.

Mika: "Ääähm... Why did you help us?"

Yuki: "Your authorities requested help."

Mika: "Our äääh... Feldwebel?"

Syco: "Seargent..."

Yuki: "Unlikely, if you ask me."

Sie spielt kurz an einer scheinbar losen Panzerplatte rum. Danach hockt sie sich ins Gras und gibt Daten in eine Art PDA ein. Mika und Adelina schauen fasziniert zu und Syco scant Yuki.

Mika: "What do you do, there?"

Yuki: "I'm collecting data. We still have minor problems with the reentry. Nothing to worry about."

Mika: "Reentry? So you came down from space?"

Yuki: "So to say."

Mika: "I'm impressed. And that's not so easy anymore..."

Yuki: "Congratulations."

... sagt sie kalt und kümmert sich weiter um ihren Datensalat aus arabischen Zahlen, chinesischen Schriftzeichen und japanischer Lautschrift.


"Heda!"

Syco: "Hey, Preussieschnucki! Soll ich das Schlamassel eben erklären?"

Preuss: "Nicht notwendig. Ich wurde bereits darüber aufgeklärt. Gott im Himmel sei gedankt, dass das alles hier glimpflich ausging. Auch wenn die Probleme jetzt erst losgehen. Die Yungko werden diese Verluste nicht ohne weiteres hinnehmen. Leben die hier noch?"

Syco: "Ich glaube schon."

Preuss: "Dann haben wir jetzt ein paar Kriegsgefangene. Ehehehe..."

Syco: "Darf ich sie essen?"

Preuss: "Selbstverstädlich NICHT!"

Syco: "Wieso nicht?"

Preuss: "Weil ich aus denen noch ein paar Informationen rausquetschen will."

Syco: "Um zu sprechen brauchen sie doch weder Arme und Beine."

Preuss: "Glaubst du sie sind noch besonders gesprächsbereit, wenn sie zu sich kommen und ihnen fehlen Arme und Beine? Von Blutverlust ganz zu schweigen."

Syco: "GERADE dann."

Preuss: "Sie, Troysdorf und Schneider nehmen jetzt ihre sieben Sachen und verschwinden von hier. Das ist ein Befehl, Korporal."

Syco: "Wieso Korporal? Den Rang gibt es in der Reichswehr gar nicht mehr, Dummerchen."

Preuss: "AUSFÜHRUNG VERDAMMT!"

Gemeinseinsam latscht das Trio durch den Wald zurück.

Mika: "Sagt mal... Seit Monaten bekommen wir schon von Herrn Nakamura Japanisch-Unterreicht. Warum zur Hölle haben wir dann Englisch gesprochen?"

Syco: "Weil wir kein verdammtes Bisschen behalten haben."

Adelina: "Der Macker hat ja auch nichts anderes getan, als sich über unsere Attitüden zu beklagen."

Mika: "Scheußlicher Mensch..."

Syco: "Jap."

...

...

...

Mika: "Hat sich einer von euch eigentlich den Weg gemerkt?"

Nun, allzu viele Möglichkeiten sich zu verlaufen gibt es in diesem Wald nicht. So groß er ist, so unerschlossen ist er auch, demnach gibt es nur eine Hand voll Feldwege. In der Kaserne angekommen, sucht man die anderen und findet sie relativ schnell. In der Kantine.
Dass es mittagessen gibt ist für die drei wie eine Offenbarung. Sie lassen sich die Teller vollschlagen und setzen sich zu tisch. Adelina setzt sich demonstrativ weg von den Beiden.

Mika: "Du ich glaube Adelina ist noch etwas ungehalten darüber, dass du sie ausliefern wolltest."

Syco: "Jaja... Schau mal da drüben...

Mika: "Die Schwaben?"



"Des mit der Strahlenkanone des glaubt mir zuhause do ka sau edd!"

"Paperlapap! Du bischt do edd hier um aus de Nähkästle zu schwätze."



Syco: "Nein, du Ladyboykandidat Güteklasse D! Dahinter."

Jetzt erkennt Mika es auch. Ganz in der Ecke sitzt Yuki und verspeist ein paar Nudeln. Wo auch immer die sie her hat.

Mika: "Komisch. Mag sie keine Hirschkäule?"

Syco: "Zu viel Hirsch und zu wenig Fisch drann, würde ich sagen."

Mika: "Hau doch nicht gleich alle Stereotypen auf einmal raus!"

Syco: "Irrelevant, Flecktarnmika. Ich habe anderes vor."

Syco nimmt seinen Teller, steht auf und setzt sich zu Yuki. Mika denkt nicht drann Messer und Gabel aus der Hand zu legen, während er seine übergroße Portion Kartoffeln mit Soße verschlingt.

Mika: "Nicht schlecht für Kantinenfraß."

Yuki schaut Syco nur einmal kurz über ihre Schüssel Nudeln an und widmet sich wieder diesen.

Syco: "Sooo, how did the backwater inhabitants of earth manged to build a working mech, with space launching options and reentry alas a none working reentry!?"

Yuki: "We aren't as backwater as you believe."

Syco: "So I see. Well... the mecha is primitive... rather crude. But it gets it's point across and packs a punch. So I'm still wondering about one two things."

Yuki: "Rather curious aren't you."

Syco: "It's natural for me to be interested in weapons of all kind, the more I know about various weapons the more likely I'm to survive. Everything that gives you an edge is worth being checked."

Yuki: "A weapon interested in weapons?"

Syco: "You could say that... while we are at it... what do you, or rather your superiors know about little old me?"

Yuki: "Nothing more that I haven't mentioned, yet. One of my mission tasks is to keep an eye on you, to be honest."

Syco: "Great!"

Yuki: "Whatever."


Während Syco versucht eine Konversation mit Yuki am Laufen zu halten wird Mika je beim essen gestört. Und das nicht von den laut schwätzenden Schwaben ein Tisch weiter.

Adelina: "Hey."

Mika: "Du schon wieder."

Adelina: "Wo ist Syco hin?"

Mika: "Der macht sich da drüben an Rei Ayanami an während ich hier mein Dasein offenbar mit Asuka fristen muss."

Adelina verzieht den Mund und runzelt die Stirn.

Adelina: "Ich kann mir fast denken, dass dies eine suptile Beleidigung sein soll..."

Mika: "Beantworte dir die Frage ruhig selbst."

Adelina: "Warum bist du so pampig?"

Mika: "Ich bin müde."

Adelina: "Wovon?"

Mika dreht seinen Kopf zu ihr und schaut sie mit müden Augen an.

Adelina: "Hör mal, ich möchte mich nur bedanken. Du hättest mir auch genauso in den Rücken fallen können nach all dem..."

Mika: "Dann sind wir uns einig, dass du mich in Zukunft nicht mehr würgst?"

Adelina: "Ich würde es vielleicht lassen, wenn du dich mal wehren würdest."

Mika: "Nein. Immer wenn du mir näher kommst, dann meldet mein Hirn: HUAR! HILFE! Ein Mädchen! Was mach ich jetzt? Und dann fall ich in Schockstarre."

Adelina: "Ahahaha... Das ist lustig weil es wahr ist!"

Mika: "Verpiss dich..."

Adelina: "Wie du meinst.

Sie macht sich vom Acker. In Mikas Gesicht macht sich ein fettes schelmisches Grinsen breit. Derweil an der Front...

Syco: "Well, but the reentry would be much safer if you start aerobreaking right after start und fly a flat angle."

Yuki: "We considered that, but this would decrease the range."

Syco: "Build a bigger rocket, then."

Yuki: "Whe aren't NASA..."

Adelina stellt sich vor den Tisch.

Adelina: "Hey, wonder girl!"

Yuki: "My name is Hanagawa Yuki."

Syco: "Echt mal! Merks dir!"

Adelina: "Wer redet mit dir, Syco?"

Syco: "So laut wie du sprichst könntest du mit praktisch jedem in diesem Saal sprechen."

Adelina: "Gar nicht wahr!"

Yuki steht auf.

Yuki: "I have to write my protocol, if you don't mind."

Syco: "Of course not...."

Yuki geht. Der halbe Saal starrt diesem exotischen Anblick hinterher.

Syco: "Na toll! Du Scheusal hast sie verjagt!"

Adelina: "Bitte? Wieso bin ich das Scheusal? Ist dir schon mal aufgefallen, dass sie rote Augen hat?"

Syco: "Na und? Du hast rote Haare!"

Das hat gesessen...

Kapitel 25 - New York, Paris, London
Metropolen von Weltgeltung.

"HERHÖRN!"

Preuss steht am Saaleingang und verschafft sich Gehör.

Preuss: "Geht doch. Also aufgrund eines Vorfalles , den ihr unter Umständen sogar mitgeschnitten habt..."

"Wovon schwätzet er denn dahanne?"

Preuss: "... werde ich für den Rest des Tages verhindert sein. Ihr seid ja alle erwachsene Menschen, also kann man von euch vielleicht sogar erwarten, dass ihr euch den Nachmittag selbst beschäftigt. Da diese Kaserne weiterhin streng bewacht ist werde ich euch wohl oder übel Freigang gewähren. Die dunkelste Stunde, welche das Vaterland je gesehen hat, wohl wahr. Um Punkt 20.oo habt ihr wieder hier zu sein! Schönen Tag noch."

Ein Sturm des Jubels bricht los. Angesichts der hellen Freude fühlt sich Preuss einfach schlecht.

Syco: "Ich würde mal sagen, das ist die perfekte Gelegenheit Alkohol in die Kaserne zu schmuggeln. Weißt du ob es in Schwedt einen Billiger-als-deine-Muddi-Mart gibt?"

Mika zuckt mit den Schultern.

Mika: "Wird es wohl."

Syco: "Dann los!"

Adelina: "Wartet! Ich komm mit!"

Syco schaut Mika fragend an.

Mika: "Meinetwegen."

Adelina: "Einer muss ja auf euch aufpassen."

Ungeniert gehen sie zügigen Schrittes über eine kleine Oderbrücke, die die Kaserne mit Schwedt verbindet. Raus aus dem Wald und rein in das was hier der Zivilisation wohl noch am nächsten kommt.
Man deckt sich mit allerlei Bier ein. Der Kassierer schaut vielleicht ein bisschen Blöd, aber die Drei haben schon skurrilere Dinge in Supermärkten erlebt.

Mika. "Ja Syco. Nimm ruhig die ganze Gängelzone mit. Aber die kannst du schön alleine bezahlen!"

Syco: "Och menno..."

Eingedeckt mit Bier, Chips und Broccoli stehen sie in der prallen Sonne auf dem Bürgersteig und wissen nicht wohin.

Mika: "Tja... Wir könnten uns ja Schwedt ansehen..."

Syco: "Was machen eigentlich die Swabian Brothers da hinten?"

Adelina: "Sieht so aus als bauten sie..."

Mika: "... ein Haus..."



Putin: "Ich kann nircht genug danken, dass ihr mir helft bei Bau von Datscha an der Odr!"

"Des isch do ka Ding!"

"Häusle baue liegt uns im Blut!"



Mika: "Nun..."

Adelina: "Wir haben es heute ein bisschen mit Vorurteilen."

Syco: "Dem Herrn da oben fällt auch nichts besseres ein. Also ihr beiden. Habt noch viel Spaß zusammen, ich geh zurück in die Kaserne."

Mika: "Viel Spaß."

Die drei Schwaben ziehen die Datscha derweil in Rekordzeit hoch, dennoch...


Putin: "Was habt ihr gemacht?! Das sieht aus wie Auto!"

"Hascht du edd gsagt du wolltescht eine Dacia?"

Putin: "Ich zähle bis zehn. Dann seid ihr verschwunden und ich sehe euch nie wieder. Versprochen."

Syco geht bis zur Wache, wo der Wachhabende natürlich erstmal seinen Ausweis sehen will. Als Syco versucht diesen aus der Tasche zu fischen gibt es ein eindeutiges Klimpern aus seinem Rucksack. Die Wache hebt eine Augenbraue und grinst Syco an. Syco rollt mit den Augen.

Syco: "Rekrut vom Nachrichtendienst."

Die Wache nickt kaum merklich, salutiert und lässt Syco passiern.
Während Syco sich durch die Kaserne in Richtung Quartiere begibt nimmt er aus dem Augenwinkel ein blauen Tupfer in der Landschaft wahr.
Yuki sitzt auf einer Bank und schreibt weiter in ihren Protokollen.

Syco: "You never stop working I take it?"

Yuki hebt ihren Kopf, schaut Syco an und widmet sich gleich wieder ihren Protokollen

Syco: "Playing hard to get? Seriously tought, what's up with all this writing stuff? You guys are even more dedicated in writing protocols than the prussian!"

Yuki: "The mechs are still prototyps, it's important to protocol everything for the maximum effectiveness."

Syco: "Geez... whats with the haste in developing mechs, sure orbital launch and reentry is nice and all, but they are much more expensive to build and sustain than tanks. The most common mech of the batalion I served in had 60 years of development before there even was as much as an prototyp."

Yuki wollte gerade antworten da kommt ihr Syco schon zuvor

Syco: "Ahh... sure japanese... you guys and your mechs, like the germanic people and their beer! Well... the slav make pretty good beer too."

Yuki: "Was there even a point in what you are talking?"

Syco: "Point is, srew this shit and chill. It's not like your fancy mechs will be used in a real war anytime soon."

Yuki: "We rather want to test it in non-hostile situations, than have it fail in a real fight!"

Syco: "Wah, how particulary you are."

Selbst wenn man nicht richtig zuhört, kann man den Sarkasmuss förmlich schmecken. Yuki schaut Syco direkt in die Augen und runzelt ihre Stirn.

Syco: "Wow, what a frown, another secret weapon of the japanese goverment?"

Syco steck sich beläufig eine Zigarette an

Yuki: "It's illegal in prussia to smoke under the age of 18."

Syco: "Illegal schmillegal. On earth people also don't think a child age 12 schould go to war... well except when you're an african warlord. But let's move on. Your hair and eyes..."

Yuki schaut Syco fragend an

Yuki: "What is wrong with them?"

Syco: "Well, I never saw an human have natural blue hair. Red eyes? Well albinos have them. But then your hair should be white and not blue."

Yuki: "Is it that weird?"

Syco: "Well, for humans? Yes! For me? No, if seen much more variety of hair and eye color. But I'm guessing your no normal human being. Maybe a clone? I did read somewhere that there is a possibilty to render specific parts in the DNA while the fetus is in a clone tank. But I can't belive that humanity progressed this far. So I'm curious in all honesty."

Yuki: "I think you are overestimating your capacities to much. You should go."

Syco: "I should go now."

Syco plant eigentlich wieder das Stück zurück nach Schwedt zu gehen um seine Schicksalsgenossen wieder einzusammeln, allerdings kommen die ihm schon entgegen.

Adelina: "Sollen wir das Syco erzählen?"

Mika: "Na klar doch."

Syco: "Was erzählen? Eure Vermählung?"

Mika: "Bullshit. Die Story von eben das hättest du sehen müssen."

Syco: "Hat der Laschmann ein echtes Feuerwehrauto gesehen?"

Mika: "Hör doch erstmal zu: Also, im Ort war so ein Provinzpunk, der hat uns hinterhergerufen: "EY! Soldaten sind Mörder!"

Syco: "Ahja? Und weiter?"

Mika: "Dann sagte ich so: Pass auf was du sagst, hier ist ne Dame anwesend."

Syco: "Welche Dame?"

Adelina: "DAS hat er auch gesagt."

Mika: "Ja und dann hat Adelina wie besessen gebrüllt: 'Ich zeig dir was für Mörder wir sind!' Und dann haben wir ihn quer durch Schwedt gejagt und mittendrinn ist Putin total random aufgetuacht und hat mitgemacht."

Syco: "Das klingt nach Putin."

Mika: "Ja und am Ende kam so ein Polizist und..."

Syco: "... hat dich zusammengeschlagen?"

Mika: "Ne, diesmal nicht. Er hat den Punk zurechtgewiesen, von wegen er sei ein "stadtbekannter" Rüpel und er solle sich mal zusammenreißen."

Syco: "Hahaha... Diese Ironie..."

Mika: "Oder?"

Syco: "Das Bier is im Zimmer. Lass uns loslegen. Die doofe Kuh wegen der ich heute meinen Arsch riskiert habe darf auch mitkommen."

Mika: "Ich glaube er meint dich."

Adelina: "Der sollte mal den Abteilungsinternen Schriftverkehr lesen. Ohne mich wäre er arbeitslos..."

Mika: "Egal."


Eine Stunde später im Gemach. Syco hängt Kopfüber von seinem, oberen, Teil des Stockbettes und schafft es dennoch sein Dosenbier zu trinken. Unten auf Mikas Matraze sitzen er und Adelina. Gerade hat der Laschmann es nach einer Stunde geschafft sein erstes Bier fertig zu trinken, da hallt Lautstark die Schwarzwald-Boygroup durch den Gang und betritt das Zimmer.

"Ey Leidde! Mir habet uns nen Musikspieler besorgen können!"

Tatsächlich hat einer von ihnen einen 80erjahre Ghettoblaster um die Schulter geschlungen.

Syco: "Passt. Ich habe die passende Musik."

Mika: "Bassaton?"

Syco: "Ja, aber erst später."

"Hab icke hier wat von Musik jehört? Da will icke doch glatt wat beisteuern."

Syco: "Das da wäre?"

Der Berliner zieht sich ein Stück Alufolie aus der Hosentasche und faltet es langsam auf. Mika erkennt sofort was diese kleinen grünen Kügelchen sind.

Adelina: "Nich euer Ernst. Das hier is immernoch ne scheiß Kaserne."

Mika: "Na? Moralische Bedenken?"

Adelina: "Willst du mich verarschen? Damit habe ich früher mein Taschengeld aufgebessert."

Mika schaut sie verdutzt an.

Adelina: "Hannover, Mann!"

Syco: "Haha... Mika, du hast das bissig sein einfach nicht drauf."

Mika: "Ach sei du doch ruhig."

"Alta chill. Genießen wir ersma die jute Stimmung bevor die Spielverderber kommen."

"Für diesen Bebbel wandern mir noch alle in den Bau. Kanscht ein drauf lasse. Hehehe..."

"Wolltescht du edd ohnehin dessertiere dahanne?"

"Muss doch nicht jeder wissen."

Syco: "HA! Das war Hochdeutsch!"

"Fuck, da lass ich wohl grad alle Hüllen fallen, was?"

Während alles ausgelassen Blödsinn erzählt baut Syco den ersten Joint. Wie er es schafft Kopfüber einen Joint zu bleibt sein Geheimnis.

Eine Stunde später. Während es draußen langsam dunkel wird fangen Schwaben und Berliner sich in inniger Eintracht zu verbrüdern. Sie singen sogar die Internationale, die in Preußen sogar verboten ist. Aber in einer Kaserne zu feiern, wo die ganze Bude nach Gras stinkt ist sowieso ein guter weg in den Bau zu wandern. Aber da die meisten von ihnen beim Geheimdienst arbeiten. Drauf geschissen!
Nach einiger Zeit stellen sich zwei wachhabende Berufssoldaten in den Türrahmen.

"Na habt ihr einen Glück, dass der Herr Oberst gerade auf Reisen ist."

Syco: "Der auch? Soll das heißen wir wandern nicht in den Bau?"

"Würde sagen, schon. Immerhin habe ich euch vorhin die Internationale singen hören und die ganze Bude stinkt nach Gras."

Syco: "Wollt ihr auch?"

"Ich dachte ihr fragt nie."

Nun, da sämtliche Authorität flöten gegangen ist wird die ganze KAserne kurzerhand zur Parteimeile deklariert. Kurzerhand wird im Speisesaal Platz geschafft damit man machen kann wonach immer einem zumute ist. Die Musik wird also aufgedreht und alle Utensilien zusammen getragen. Bier, Tabak, Gras, Broccoli. Auf letzteres besteht Syco.

Mika: "Das haben wir doch wieder gut hinbekommen würde ich sagen."

Syco: "Worauf du ein lassen kannst. Das hätten wir uns in den Streitkräften des Sternenbundes nie erlauben können."

Mika: "Ich glaube nicht, dass die Authoritäten hiefür ihr Okay gegeben haben."

Syco: "Weisst du wie scheissegal mir jede Authorität ist seit ich wieder auf der Erde bin?"

Mika: "Ahahaha! Was du nicht sagst!"

Die Metalltür knallt auf. Jeder starrt dorthin.

Putin: "CHEIJJJAAA BITCHES! PUTIN'S PUTIN' HIS BOOT IN!"

Es ist Wladimir Putin mit zwei Flaschen Wodka in den Händen. Er wird freudig empfangen aber das Full-Steam-Schwaben-Kommando hält sich lieber fern von ihm.

Mika: "Ey Adelina. Was hast du heute noch mal zum Thema stereotypen gesagt?"

Adelina: "Kopf dicht, oder ich drück ihn dir zu!"

Mika: "Tolles Mädchen..."

Syco springt auf einen der Tische und klimpert mit einem Suppenlöffel auf eine Pfanne.

Syco: "EY!"

Die Musik geht aus. Es wird ruhig.

Syco: "Ich würde sagen Mika will eine Reden halten."

Mika: "Ich? Wieso ich?"

Syco: "Komm hier rauf, jetzt."

Mika tut wie ihm geheißen.

Mika: "Also ich äääh.... Wir feiern hier nicht einfach so wisst ihr. Ich darf wohl noch daran, dass wir heute von einem außerirdischen UFO mit seinem Todesstrahldingsda angegriffen wurden. Ziemlich beschissene Situation. Zugegebenermaßen."

Putin: "Habe ich da was verpasst?"

Mika: "ABER! Wir haben sie zurückgeschlagen? An unserem ersten Tag hier haben wir eine außerirdische Invasion zurückgeschlagen! Mit ein klein wenig Hilfe unserer neuen Freundin aus Übersee. Für sie möchte ich drei mal ein lautes Banzai hören. NIPPON!"

BANZAIIII!

Alle reißen die Arme hoch. Selbst Adelina. Selbst Putin!

"Nippon!"

BANZAIIII!

Yuki, still auf eine der Bänke sitzend: "This is absolutely inappropriate..."

"Nippon!"

BANZAIIII!

Mika: "Danke, danke! Weiter geht die Sause!"

Mika steigt vom Tisch und geht erstmal nach draußen. Er lehnt sich an eine der Wände und schnauft durch. Er kann es nicht fassen. Trotz seiner grotesken Gesammtlage ist er wieder glücklich in seinem Leben. Ein Gefühl, dass er vielleicht noch aus frühester Kindheit kennt. All die Selbstzweifel sind wie weggeblasen. All dieser Wahnsinn der letzten Monate, all diese Situationen wo er doof da stand oder sich schutzlos fühlte zählen nicht mehr, weil er daran gewachsen ist. Er kann nicht glauben, dass er eigentlich das großartigste Dreivierteljahr seines Lebens hinter sich hat. Er hat ein neues (wnn auch groteskes) Zuhause gefunden und einen Kumpel für's leben. Ach ja und...

Adelina: "Hey."

Mika: "Du schon wieder."

Adelina: "Lass mal da drüben hinsetzen."

Mika: "Kla."

Beide setzen sich auf den Sockel eines Kriegerdenkmals. Die ganze breite Nutzend.

Adelina: "Tja... Was für ein Tag."

Mika: "Du sagst es. Was für ein Tag."

Mit jedem Satz rückt Mika näher.

Adelina: "Was für ein Tag..."

Mika: "Wirklich. Was für ein Tag."

Plötzlich ist seine Lust über sein Leben nachzudenken wie weggepustet. Er möchte nur doch ihre Nähe genießen. Sein rechtes Ohr fängt wie wild an zu fiepen aber das stört ihn nicht...








Nächster Morgen. Exerzierplatz. 5.oo Uhr.

Preuss: "Anderthalb Tage."

Der Spieß geht auf und ab.

Preuss: "Ihr seid anderthalb Tage hier und begeht den größten Fall von Wehrkraftszersetzung DER MIR JE UNTERGEKOMMEN IST!"

Alles schweigt.

Preuss: "Hat es sich wenigstens gelohnt Troysdorf?"

Mika: "Kann man so sagen."

Er steht in zweiter Reihe und hält Adelinas Hand. Preuss peilt das nicht.

Preuss: "Na dann hat sich das wenigstens gelohnt. Verdammtes Großmaul... Und wer ist eigentlich dieser Mann hier in zivil? Moment! Sie kenne ich doch irgendwoher!"

Putin: "Das glaube ich kaum. Dosvedanye.."

Putin verschwindet. Mit der Erhabenheit eines Autokraten.

Preuss: "Arrrgh! Wer war dieser Mann, Van de Maar?"

Mr. Halsschlagader hat natürlich vor all dem Zorn vergessen durchzuzählen.

Preuss: "Van de Maar, wo stecken Sie? VAN DE MAAAAAAAAAAAR! ANTRETEN WO AUCH IMMER SIE GERADE STECKEN!"

"Ick will ja nu nich besonders anmaßens sein, aber kieken se mal nach oben, uffn Fahnenmast."

Preuss Kopf dreht sich roboterhaft nach rechts oben.

Preuss: "TAUSEND HEULENDE HÖLLENHUNDE! VAN DE MAAR! WAS TREIBEN SIE DA? DAS VERSTÖSST GEGEN SÄMTLICHE GESETZE DER PHYSIK!"

Syco schläft, in einer preußischen Fahne eingewickelt, auf der Spitze des Fahnenmastes des Exerzierplatzes. In der horizontale liegend, wohlgemerkt. Auf seinem Kopf sitzt Krah und sucht in seinen Haaren nach Essbarem. Nachzufragen, ob dies denn überhaupt gemütlich sei dürfte nichts bringen, denn es ist Syco.

Preuss: "Zum Henker, schläft der noch?"

Mika: "Quatsch, der tut nur so. Wenn er schläft, liegt er viel unruhiger."

Syco: "Mika, du Verräter!"

Mika: "Wenn ich um diese Hergottsfrühe aufstehen muss, dann solltest du es auch müssen."

Syco: "Arrrg... Fuck this...."

Syco springt vom Mast. Sein Aufprall drückt Risse in den Betonboden.

Preuss: "Was maßen Sie sich eigentlich an, sich in der Fahne einzuwickeln."

Syco: "Ich weiss nicht, ob sie Rezeptoren für Kälte besitzen, aber heute Morgen herrscht ein ziemlicher Frost."

Preuss: "Sieeeee... Ach vergessen Sie's."

Der Spieß atmet tief durch. In diesem Moment bemerkt Mika, dass mit Preuss irgendetwas. Die Haltung ist weniger stramm und der Blick trübe. Mika schaut nach links um zu sehen ob es Adelina auch aufgefallen ist, doch sie betrachtet nur ihren rechten Ringfinger.

Preuss: "Letzten Abend war über der Ostsee der Teufel los! Zwei Flieger haben wir mit Mann und Maus verloren, als wir eine zweite Flugscheibe stellen wollten."

Syco: "Wie konntet ihr überhaupt starten, bevor der Pappteller verschwunden ist?"

Preuss: "Die Flieger waren bereits in der Luft und die Aufspürung war ein großer Zufall."

Syco: "Tja. Man kann nicht erwarten, dass die Waffensysteme moderner Jets mit den Yungko mithalten können."

Preuss: "Sicher, Van de Maar. Das kann man nicht erwarten. Wie dem auch sei. Ihr solltet euch alle besser auf das Konzentrieren, was ich und meine Kollegen euch beibringen, bevor es noch so weit kommt, dass ihr es gebrauchen könnt."

Adelina, flüsternd: "Hurraaa...."

Preuss: "Das habe ich gehört Fräulein!"



Es vergeht ein Monat des Lernens und des Schuftens für die "Rekruten" des Nachrichtendienstes. Sport, Überlebenstraining und Schießübungen wechseln sich täglich ab. Obwohl die meisten schon nach einer Woche überlegen nicht eine größere Party als die vergangene zu schmeißen, um mit ziemlicher Sicherheit in den Knast zu wandern finden Syco und Mika den ganzen Quatsch nur halb so schlimm. Syco macht ohnehin jeden Tag das was er schon fast sein ganzes Leben getan hat und hat obendrein das Vergnügen Preuss Authorität untergraben zu können. Mika schwebt weiterhin auf Wolke Sieben und verbringt die meiste Zeit mit Adelina. Die meisten Nächte verbringt er sogar bei ihr im Einzelzimmer, ohne dass es allerdings zum äußersten kommt.
Es wurde nur einmal unangenehm, als er morgens aufgewacht ist, ihr durchs lange Haar gefasst hat und er feststellen musste, dass eigentlich Syco neben ihm liegt.
Der Tag wurde auch nicht dadurch viel besser, dass plötzlich Fallschirmsprung auf dem Plan stand. Zitat Mika: "Das ist unfair! Syco kann so fliegen!"
Dennoch ist Mika bereits sehr gut mit dem Gefühl des freien Falls vertraut...
Sogar Adelina hat ihren spaß indem sie sich zu Preuss Liebling arrangiert. Sie schießt gut, jammert nicht, ihre Nahkampfskills sind ausgezeichnet (Mika: Oh Wunder der Schöpfung!) und ihre Begeisterung für's Militär steigert sich jeden Tag. So steht sie genau einen Monat nach der größten Party, die Schwedt seit dem dreißigjährigen Krieg gesehen hat, eine Spur strammer in Reih und Glied als alle anderen Rekruten.

Adelina: "Mika! Du stehst wie eine Bockwurst!"

Mika: "Jaja, Frau Generalfeldmarschall..."

Mika bemüht sich um Haltung. Obwohl sie nun ein Paar sind ist Adelina nicht weniger ein Drache. Herr Preuss geht währenddessen auf und ab. Mit der Zeit verging ihm die Lust zu Morgenappellen immer mehr und inzwischen schaut er einfach nur ob alle da sind.

Kapitel 26 - Es ist eine Falle!
Alahu Ackbar



Herr Preuss: "So wie es aussieht ist dies unser letzter Tag zusammen. Und der wahrscheinlich schönste Tag in meinem Leben."

Während Herr Preuß diesen Satz trocken herunterrattert macht sich Unruhe im Glied breit. Mika wittert mit seinen feinen Antennen, dass mit Preuss tatsächlich etwas nicht stimmt.

Adelina: "Aber ich dachte unsere Ausbildung ginge noch 52 Tage?!"

Herr Preuss: "Normalerweise ja. Aber die Rahmenbedingungen haben sich ein wenig geändert. Wenn ich bitten darf, Behrend."

Preuss Adjutant wirft die aktuelle Ausgabe der ZEITUNG zu den Füßen der Rekruten.

Die ZEITUNG
Unzuverlässig . Überheblich . Ungeniert

Wird auch mal Zeit!
KÖNIG LÖST PARLAMENT AUF!

Dank der lächerlich großen Überschrift weiss jeder Rekrut sofort, was Sache ist.

Preuss: "Die Neuwahlen sind in einem Monat."

Mika: "Ähhm... Kann der das überhaupt?"

Preuss: "Siehst du doch wie er das kann. Aller hergehört: Bevor ihr euch Gedanken macht, welche Partei euch in der nächsten Legislatur wieder zum Narren hält will ich, dass ihr euch vom Acker macht, denn eure Geheimdienste haben euch wieder zurück beordert. In einer Stunde kommt der Bus. Ich will, dass ihr bis dahin alle eure sieben Sachen gepackt habt und vollzählig auf dem Hof steht! Ausführung!"

Es gibt kaum etwas, das Mika lieber tut als sein Zeug zu verpacken und diesen Ort zu verlassen, wo er sich in der Gewalt von zwanghaft militanten Berufspsychotikern befindet. So ist er am allerschnellsten fertig. Noch schneller als Syco, der noch seine restlichen Krümel Haschisch vom Bettlaken zusammensammelt.

Am Bus, schließlich, zählt Preussischnuckie noch alle Mann durch. Alle Mann sind vollzählich aber eine Frau fehlt.

Preuss: "SCHÜTZE SCHNEIDER FEHLT! SOFORT ALLE SUCHTRUPPS AUSSCHWÄRMEN! JEDER STEIN WIRD UMGEDREHT, ALLE ZIVILISTEN AUF DIE STRASSE GESCHLEIFT UND NACH BRAUCHBAREN INFORMATION VERHÖRT, NIEMAND KOMMT REIN ODER RAUS!"

Mika: "Ääähm... Bevor Sie zum Kriegsverbrecher werden, sollten Sie doch mal in der Bücherei nachsehen."

5 Minuten später.

Adelina: "Woher zur Hölle wusstest du, dass ich in der Bibliothek sei?"

Mika: "Ich konnte mir schon denken, dass du dir nicht diese Gelegenheit entgehen lassen wirst noch ein paar Bücher mitgehen zu lassen."

Adelina: "Pssst! Nicht so laut! Der Spieß schaut schon so komisch!"

Im Bus merkt niemand, dass Adelinas Ausgabe von Sun Tsu's "Die Kunst des Krieges" genau den selben Kaffeefleck auf dem Einband hat wie die Ausgabe in der Kasernenbibliothek. Naja, einem ist es schon aufgefallen aber der hat logischerweise geschlussfolgert, dass es sich hierbei um einen Zufall handeln muss.
Während die Fahrt dahinplätscher lauscht Mika dem Radio, das der Busfahrer aufgedreht hat um das Geschwätz der Schwaben auf der Sitzbank direkt hinter ihm nicht mehr zu hören.
Zur vollen Stunde kommen dann die Nachrichten.

"Berlin. Während der Sprecher des Reichstagspräsidenten die letzte Sitzung des Parlaments auf den 3. September gesetzt hat sprach sich der König für die Bildung einer 'Vaterländischen Koalition' nach der Wahl aus. 'Zeiten wie diese, in denen die Feinde des Reiches unverholen mit den Säbeln rasseln lassen Parteienpolitik und kleikariertes Politikgeschachere einfach nicht zu.', erklärte Friedrich Wilhelm bei einer Fernsehansprache an das Volk. Gestern wurde der Reichstag vom König als Reaktion auf Drohungen Russlands mit Wirkung des 4. Septembers aufgelöst um wie er sagte: 'Preußens Verteidigungsfähigkeit hinsichtlich seines Kabinets wieder herzustellen.'"

"Spa. Der Titelverteidiger Sebastian Fettsack hat den Großen Preis von Belgien gewonnen..."

Die Nachricht aus der Welt des Motorsports ist sicherlich auch ein Aufreger aber momentan gibt es wichtigere Dinge.

Mika: "Was um alles in der Welt... Ich dachte wir seien Liebkind mit Russland. So von Monarchie zu Monarchie..."

Syco: "Nicht seitdem so ziemlich alle Instanzen im Land, von König bis zur ZEITUNG, versuchen ihnen diesen dämlichen Anschlag auf Schürle in die Schuhe zu schieben von dem bis auf wir beide wohl kaum Leute wissen wer wirklich dahinter steckte."

In der Reihe dahinter reibt sich einer der Rekruten die Ohren.

Mika: "Was eine prima Gelegenheit war die Rot-Gelbe Regierung abzusägen. So tief wie Neuland in den Arsch des Zaren gekrochen ist..."

Syco: "Hat ja prima geklappt. Die ZEITUNG hat ihre Schlagzeile, die Wahlalternative ihren Einzug ins Parlament und der König mal wieder auf den Tisch gehauen. Und das beste ist: Alles nicht unsere Schuld. Also gibt es für Frau Weisskreuz keinen Grund uns anzuschreien, wenn wir wieder in Berlin sind."

Syco lehnt sich entspannt zurück und genießt sich selbst, während das Radio wieder Musik spielt.

Mika: "Wenn das deine Sorgen sind... Ich will alles wissen. Weshalb Russland überhaupt gedroht hat, und vorallem womit. Muss ja genug gewesen sein um das Parlament aufzulösen und das Kriegsbeil auszugraben. Wir reden hier von einem traditionellen Verbündeten Preußens."

Syco: "Ha! Da vergisst aber einer die Schlacht von Kunersdorf!"

Mika: "Und du die Dreivölkerschlacht bei Leipzig."

Franzie: "Wollt ihr jetzt anfangen die gesamte Neuzeit durchzukauen oder lieber weiter die Lage diskutieren?"

Syco: "Was interessiert dich das?"

Franzie: "Tut mir Leid, aber ich scheiße mir gerade tierisch in die Hose, wie unser Mittel-Osteuropäisches Bündnissystem zerfällt."

Syco: "Dann kuschelt wir halt ab sofort mit den Amis. Mir doch egal. Solang sie nicht wieder Mika entführen."

Mika: "Genau!"

Franzie: "Meint ihr nicht, dass da vielleicht mehr dahinter steckt."

Mika: "Ganz Bestimmt steckt hinter dem ganzen Quatsch noch mehr. Aber ins Blaue hinein raten möchte ich aber auch nicht."

Franzie: "Denkt an den Vorfall vor einem Monat. Eine außerirdische Macht lässt sich sicher nicht so einfach vor den Kopf stoßen."

Mika: "Oh doch. Ist nicht das erste Mal."

Syco: "Genau genommen das dritte Mal. Ehehehe..."

Mika: "Außerdem ist diese Sache gegen die Regierung Neumann schon länger im Gange. Der König war doch von Anfang an dagegen."

Franzie: "Eben ein lupenreiner Demokrat dieser Friedrich-Wilhelm."

Mika: "Genau wie sein Cousein, euer Kurfürst."

Franzie: "Aus genau diesem Grund sitze ich in einer Woche unter falschem Namen an der Côte d'Azur und erfische mir meinen Lebensunterhalt. Erzählt es aber bitte niemandem. Vorallem nicht dem Spieß, dieser manische Franzosenhasser..."

Mika: "Unsinn. Wenn ich momentan nicht so zufrieden mit der Welt wäre, dann würde ich selber desertieren."

Franzie: "Egal, ich setze mich wieder nch vorne. Haltet die Ohren steif, und viel Glück euch!"

Mika: "Vorallem dir!"

Syco: "Du kannst es gebrauchen, Mon Amis..."

In Berlin angekommen verabschieden sich alle Rekruten dieser recht soeziellen militärischen Grundausbildung. In Erinnerung behalten werden sie weniger die Ausbildung, denn mehr die Party am Anfang. Man hat gemeinsam getrunken und wurde gemeinsam von einem UFO beschossen. Das verbindet!

"Ciao, Leude! Man sieht sich bestimmt bald wieder!"

"Nu schwätz doch edd so a dummes Zeuch!"

Mika, Syco und Adelina stehen nebeneinander auf dem Hof und winken den letzten Abreisenen hinterher. Als das letzte Taxi den Hof verlassen hat wird es ruhig und ein veirrter Steppenläuferstrauch weht über den gepflegten Rasen hinter ihnen...

Adelina: "Und nun?"

Syco: "Wir könnten die Wahlprogramme jeder einzelnen, zur Wahl stehenden, Partei lesen und sie dann anhand realer Problemstellungen gegeneinander erörtern. Das wird uns sicher den kommenden Monat über beschäftigt halten."

Mika: "Aber erstmal folgt der Katastrophenbericht von Weisskreuz."

Syco: "Welche Katastrophe? Die guten gewinnen doch."

Mika: "Die Rechtspopulisten sind für dich die Guten?"

Syco: "Rechts, Links... Das sind doch bürgerliche Kategorien. Ich wähle stets die neuste Partei weil ich als Wähler immer die Hoffnung habe, dass die diejenigen die alles wieder gut machen und die man fortan immer bis in alle Tage wählen kann."

Mika: "Du nimmst uns doch hoch..."

Syco lächelt und sagt ruhig: "Nein, Mika. DIE nehmen uns hoch."


30 Minuten später sitzt man wie die Hühner auf der Stange vor Weisskreuz Schreibtisch und beobachtet wie Frau Weisskreuz ein Brot mit Fleischsalat nach dem anderen verputzt. Ein weiterer großer Teller mit Fleischsalatschnittchen steht bereit verputzt zu werden.

Frau Weisskreuz: "Ich glaube wir werden da ganz schön hochgenommen!"

Mika: "Was genau... bringt sie zu dieser Annahme?"

Frau Weisskreuz: "Yungko greifen an, keine Spur von Lamain und das gesamte Regierungs- und Bündnissystem unseres Landes wird auf den Kopf gestellt. *mampf* Und die einzige Direktive, die unsere Abteilung bekommen hat ist die, hier im Hauptquatier zu bleiben."

Syco: "Meine Lieblingsdirektive."

Mika: "Soll mir auch recht sein. Der letzte Monat Abenteuerurlaub in Schwedt hat mir gereicht. Ich bin Fix und Fertig."

Frau Weisskreuz: "Wovon?! Während Syco sich aufgeführt hat wie der letzte Anarchist hast du dich von Adelina durchschleifen lassen. Sie war ohnehin die einzige im gesamten Zug, die sich wenigstens etwas Mühe gegeben hat. Nicht schlecht, dafür das du erst nicht mitwolltest, übrigens."

"Danke.", sagt Adelina und grinst selbstzufrieden.

Frau Weisskreuz: "Ich habe mit wöchentlich berichten lassen. Wobei. Eine Sache bleibt noch zu klären."

Sie schiebt sich ihre Brille hoch und lehnt sich mit ernster Mine über den Schreibtisch und schaut zu Adelina und Mika. Der Redeschwall beginnt.

Frau Weisskreuz: "Ihr Beiden seit jetzt wirklich zusammen?! Also, wirklich? Wie kommt das? Warum jetzt erst? Seit ihr glücklich zusammen? Habt ihr es schon getrieben? Wollt ihr irgendwann heiraten? Oh, ihr beiden seit eigentlich total niedlich zusammen!"

Syco kippt lachend hinterrücks vom Stuhl, während Adelina Mika böse anschaut.

Mika: "Schau mich nicht so an! Ich kann da nichts für!"

Frau Weisskreuz: "Ach herje, da fühlt man sich wieder jung..."

Syco: "Sind Sie doch auch Julia. Manchmal komme ich mir wie ein Pädophiler vor, wenn ich nachts von Ihnen träume."

Und ein weiteres Fleischsalatschnittchen verschwindet vom Tablett.

"Unglaublich!", sagt Syco während er sich wieder auf seinen Stuhl schwingt, "Da muss sie einmal selber einstecken und schon stopft sie sich wieder beleidigt ihre Fleischsalatbrote rein. Wissen Sie eigentlich, wie Wurst darin produziert wird?!"

Frau Weisskreuz: "Interessiert mich doch einen Scheiß, wie die Wurst produziert wird! Wichtig ist, was da draußen abgeht. Ich muss euch zumindest aufklären, da ich mir sicher bin, dass ihr dort keine Zeitung gelesen habt."

Mika: "Warum auch. Bis auf die ZEITUNG gab es ja keine..."

Frau Weisskreuz: "Also dann. Wollt ihr die ganze Geschichte oder die Kurzfassung?"

Adelina: "Die Kurzfassung bitte. Mika muss heute noch zum Gynäkologen."

Frau Weisskreuz: "Ja... Also es ist wie folgt: Drei Tage nachdem ihr diesen kleinen Zwischenfall hattet war im Verteidigungsministerium die Hölle los. Sogar ich wurde vorgeladen und musste dem Geheimkommitee alles erzählen, was ich über die Yungko wusste. Geheimhaltungstechnisch war alles ohnehin eine Katastrophe! Werft nur mal einen Blick auf einschlägige Internetblogs! Wie dem auch sei. Danach wurde der ganze Verteidigungsplan über den Haufen geworfen, wie Schwalbe mir erzählte. Eine Woche später dann von Russland die öffentlichen Vorwürfe ein geheimes Manöver mit den Amerikanern in der Ostsee zu planen.
Dies sah Moskau natürlich als Bündnisbruch. Noch mal eine Woche später fand das Manöver dann schon statt. Und was hatten die Amerikaner auf ihren Schiffen? Natürlich die Mittelstreckenraketen, die sie vorher schon in Ungarn stationieren wollten.
Daraufhin hat der Zar dann verkündet, dass alle militärischen Verteidiungsabkommen zwischen Russland und Preußen hinfällig seien und beriefen sich auf etwaige Vertragsklauseln."

Syco: "Die haben Anwälte dort? Sind das auch Leibeigene?"

Mika: "Moment. Diese Aufkündigung des Bündnisses: War das die 'Provokation' von der in den nchrichten die Rede war?"

Frau Weisskreuz: "Ganz genau. Das ist der offizielle Grund, warum das Parlament aufgelöst wurde. Wobei ich in einer Frauenfachzeitschrft gelesen habe, dass der Kronprinz mit seiner SPD-Freundin schlussgemacht haben soll. Vielleicht war das ja auch der Grund. Wer weiss?"

Nachdem alles gesagt ist wird es ruhig im kleinen Büro. Das Fenster ist zu. Kein Geräusch dringt von außen in den Raum und auf dem Korridor ist es wie immer Verhältnismäßig ruhig.

"Tja...", sagt Syco nach einer kurzen Weile, "Kann man nichts machen! Wenn es das war, dann genießen Mika und ich ersteinmal unsere wiedererlangte Freiheit! Tschüssikovski und Dannimanski!"

Freiheit will ausgekostet sein. Und ausgetrunken! Qietschfrivol genießen Syco und Mika, desabends, ihr Leben in irgendeiner Eckkneipe in irgendeinem Teil Berlins. Sie wissen selber nicht genau wo sie sind, was die ganze Sache umso lustiger macht.

Syco: "Soll ich noch was bestellen?"

Mika: "Nein, danke..."

Mika stößt kurz auf.

Mika: "Ich denke ich habe genug..."

Syco: "WAS?! Du Laschmann!"

Mika: "Ja 'dschuldigung, dass ich keine Enzyme habe, die meinen Blutalkoholspiegel senken, sobald ich das will!"

Syco: "Dafür musste deine Mutter nicht an Krebs sterben, weil sie ein Rezessives Gen in sich trug, dass ihre Nachkommen eventuell zu einer interstelaren Superwaffe werden lässt!"

Er schaut Mika ganz vorwurfsvoll an. Mika schreckt kurz zusammen, da er glaubt, dass Syco es ernst meinen könnte, dabei lacht dieser kurz darauf laut auf.

Syco: "Ahahaha! Dein Gesicht hättest du sehen sollen!"

Mika: "Nicht lustig! Hertha, noch zwei Bier bitte."

Die Frau am anderen Ende des rustikalen Thresens nickt nur kurz und füllt kurz darauf zwei Gläser mit verwässertem Bier. Was für eine Plörre! Als wenn berliner Bier nicht so schon wässrig genug schmecken würde!
Neben den beiden setzt sich noch eine weitere Person an den sonst leeren Thresen, während im Hintergrund 80er-Jahre Popmusik dudelt.

Lamain: "Dass du dich immer mit Diffamierungen über andere Erheben musst, Syco, sehr bedauerlich."

Syco: "Wer hat dich denn gefragt? Bist du jetzt unser Psychomann?"

Lamain: "Du meinst Psychologe."

Syco: "Nein, um Psychologe zu sein, muss man Akademiker sein."

Mika: "Unter uns, Lamain, ich finde es schön, dass du mich da gerade verteidigt hast aber ich muss schon sagen, dass du ziemlich Nerven hast, dich als unser Erzfeind einfach so neben uns zu setzen."

Syco lacht. Lamain bestellt drei Bier auf seine Rechnung. Ein unmissverständliches Redeangebot.

Syco: "Echt mal Lamain! Ich dachte ich hätte dich das letzte Mal schon genug versohlt!"

Lamain: "Was? Ich war drauf und dran euch beide in die Ostsee zu werfen! Lucy hat euch den Arsch gerettet!"

Syco: "Ja, das macht aber - technisch gesehen - einen Sieg für uns. Immerhin ist sie auf unserer Seite."

Lamain: "Lucy? Sie ist eine verdammte Anarchistin!"

Syco: "Wäre ich als höhertwickelte Entität auch."

Mika legt ruhig seine Hand auf Sycos Schulter.

Mika: "Glaub mir Syco: In diesem Staat auf diesem Planeten BIST du ein Anarchist."

Syco: "Ne!"

Mika: "Hä?"

Syco: "Andy ist einer!"

Mika: "Das glaubt er wahrscheinlich auch!"

Beide fangen wieder an zu lachen. Lamain spielt sich genervt an seinen langen braunen Haaren herum.

Lamain: "Im Gegensatz zu euch ist er kein kompletter Clown, der an der Welt vorbei lebt."

Syco: "Maaan... Du bist so eine Nervensäge. Mika und ich sind hier um Spaß zu haben und dann kommst du und nörgelst uns das Ohr voll. hast du wenigstens einen Anlass?"

Er spricht aus und schnappt sich eines der drei Biere, die Lamain ausgegeben hat, und fängt ohne Signal an zu trinken.

Lamain: "Ja. Prost. Zumindest dir, Mika."

Syco: "Der da wäre?"

Lamain: "Ich könnte jetzt lange um den heißen Brei herum reden, aber um es kurz zu fassen: Ich gebe auf?"

Syco: "Wie bitte?"

Mika flöge das Monokel aus dem Gesicht, wenn er eines hätte.

Lamain: "Ich sagte ich gebe auf. Ich habe nach meiner Niederlage lange überlegt und bin zu dem Entschluss gekommen, dass meine Rachegelüste nirgendwo hinführen. Ich bin doch immernoch der alte Idealist von früher, Syco. Weisst du noch Syco? Früher? Also wie sieht's aus?"

Lamain streckt Syco die Hand aus. Syco spuckt darauf nur in sein Bier.

Syco: "Früher ist tod! Wie deine Geliebte, zusammen mit Karkaxhio zu staub zerfallen. Jetzt bist du ein Agent Yaras und spinnst deine Intrigen. Ich habe an dieser Stelle auch keine Lust mehr das Gespräch weiter zu führen. Entweder du gehst, oder wir."

Lamain steckt vom Hocker auf plustert sich auf. Syco tut es ihm nach, während sein Gegenüber ihm den Zeigefinger auf die Brust legt.

Lamain: "Ihr geht! So oder so! Nach allem, was DU getan hast lehnst du mein Friedensangebot ab? Wo ihr doch beide den Kopf in der Schlinge habt. Du hast damit gerade deine Kriegserklärung erneuert, Syco. Und bevor ich dich wieder quer durch dein planetarisches Exil jage erlige ich es lieber hier und jetzt."

Syco schreitet anderthalb zurück neben Mika.

Mika: "Ich ääh..."

Syco: "Taktischer Rückzug, mein verletzlicher Freund."

Mika: "Ich verstehe. Weil du mich nicht in Gefahr bringen willst."

Syco: "Unsinn, ich will die Zeche prellen. LAUF!"

Wie von Adelina gestochen rennen sie flüchtend aus dem Lokal! Wo man gerade von ihr spricht. Hinter er Tür steht genau sie."

Adelina: "Mika! Hier steckst du! Ich habe dich die ganz..."

Sie kann nicht ausreden, denn im Eifer des Gefechts packt Mika sie einfach am Arm und reisst sie mit sich. So flüchten sie jetzt zu dritt.

Kneipenbesitzerin: "Ick glob mir brennt der Arsch! Zeche prellen? Nüscht wie hinterher da, junger Mann!"

Lamain: "Klar doch."

Die drei Protagonisten, von denen sich zwei gerade mit der berüchtigten berliner Kneipenbesitzermafia angelegt haben rennen die Straße weiter rauf. Nicht ahnend, dass Lamain hinter ihnen gerade ein altes, originales MG 08/15 aus dem ersten Weltkrieg aufbaut.

Lamain: "Und ich dachte schon ich hätte es mir umsonst ersteigert."

Er legt ein Magazin ein.

Adelina: "Bevor ich... *hechel* Bevor ich frage, was das ganze soll: Schaut mal nach hinten!"

Mika: "Schau mal lieber nach vorne, Liebes!"

Syco: "Ein Gemüsemarkt? Mitten in der Nacht?!"

Mika: "Kreuzberg..."

Nachdem er durchgeladen hat stellt Lamain fest, dass die drei schon viel zu weit weg sind, um mit dem alten rostigen Ding was zu treffen. Aber drauf geschissen: Er hat Superkräfte und wirft ihnen das Teil einfach hinterher. Gleich darauf geht er zurück in die Kneipe um zu bezahlen.

Adelina: "MG 08/15 auf 6 Uhr! Kommt schnell näher!"

Syco: "Was? Muss ich haben!"

Seine Augen beginnen zu leuchten und mit der Anmut eines Fußballtorwarts schraubt er sich in die luft um das lächerlich schnell fliegende Geschoss zu fangen.

Syco: "MEINS!"

"Respekt!", sagt Mike und merkt nicht, wie er mit volldampf auf einen Melonenstand zurast. Ist ja auch verdammt dunkel.

+KRACH BUMM+

Neben ihm kullern jetzt einige Melonen auf der Straße, während er an ihrer Stelle im Holzwagen liegt. Er schaut dem grimmigen südländischen verkäufer in die Augen.

Mika: "Ähm... Was heisst 'Entschuldigung' auf türkisch?"

"Ich bin Grieche!"

Am nächsten Morgen in gewohnter Formation, im gewohnten Büro.

Frau Weisskreuz: "Nicht mal Nachts beim Gemüsekauf ist man vor euch sicher..."

Syco: "Wir haben uns den Abend auch anders vorgestellt."

Frau Weisskreuz: "Sicher. Und aus irgendeinem Grund soll diese Sache auch folgenlos bleiben. Ich habe gestern Abend noch mit Schwalbe fotografiert: Er interessiert sich überhaupt nicht für den Vorfall. Er ist der Meinung, er habe gerade wichtigeres zu tun."

Mika: "Stimmt ja auch. Dass Lamain durch die Länder streift ist ja auch keine Neuigkeit mehr."

Frau Weisskreut: "Dass er seit Königsberg aber wieder da ist, schon!"

Mika dreht seinen Kopf zu Syco.

Mika: "Hat's dich überrascht?"

Syco: "So Mittel. Aber Julia's Andeutungen stimmen schon: Irgendetwas ist faul im Staate Dänemark."

Mika: "Du meinst, dass dort die Rechtspopulisten ebenso wie hier an Macht gewinnen?"

Syco: "Das auch! Verdammte Noppenköpfe! Aber eigentlich meine ich die Kopflosigkeit des Geheimdienstes. Klar, das Parlament wurde aufgelöst aber... So what? Die größere Bedrohung für die nationale Sicherheit ist immernoch Lamain. Oder ich. Wie man es dreht."

Frau Weisskreut: "Genau das ist es, das mich so stutzig macht."

Mika: "Vielleicht plant der KPND ja die kommende Wahl zu beeinflussen und zieht deshalb alles Kräfte zusammen. Hier hat ja jeder irgendwie die selben Kompetenzen..."

Alle schauen Mika entsetzt an.

Adelina: "Das..."

Frau Weisskreuz: "Ist..."

Syco: "Es!"

Adelina kratzt sich am Kopf. Das ist ihr Signal, dass sie etwas loswerden möchte.

Adelina: "Alle Abteilungen werden also dafür zusammengezogen. Und was ist mit uns?"

Die entsetzten Blicke wechseln das Ziel.

Frau Weisskreuz: "Ich mag es ja nicht glauben, aber es könnte gut sein, dass unsere Abteilung abgesägt werden. Wir verstoßen ohnehin schon seit fast einem jahr gegen alle Regeln..."

An der Tür klopft es. Frau Weisskreuz fährt ob dessen was sie gerade gesagt hat zusammen.

Frau Weisskreuz: "Herein?"

"Ja, Guten Tag. Herr Steffan von der Firma Niemeyer. Wir sind hier um ihren kaputten Aktenschrank mitzunehmen."

Frau Weisskreuz: "Was? Mein Aktenschrank ist doch gar nicht kaputt!"

Mika: "Außerdem sind Sie nicht Herr Steffan von der Firma Niemeyer sondern Herr Judas von der Abteilung 12 - Hinterlistiger Verrat."

"Isch werd doch noch wissen, wer isch bin oder?"

Frau Weisskreuz: "Ja, schon.. Mika ist manchmal etwas vertattert..."

Mika: "Ey!"

"Also nehme isch den Schrank jetze mit."

Frau Weisskreuz: "Hey! Da sind noch die Akten drin! Die sind geheim!"

"Macht nichts, wenn wir nicht vertrauenswürdig wären, hätten wir den Auftrag nisch, oder? Also."

Der Mann verlastet den hohen Aktenschrank auf eine Sackkarre und fährt davon. Frau Weisskreuz bleibt starr und anchdenklich sitzen.

Frau Weisskreuz: "Sehr merkwürdig..."

Syco: "Ich bin dann mal frische Luft schnappen..."

Frau Weisskreuz: "Mach das..."

Adelina: "Ich will dann auch mal die Spühlmaschine ausräumen. Ich nehme mir Mika mit."

Frau Weisskreuz: "Ja, lass ihn heile..."

Noch immer starrt sie ins Leere.

Adelina deutet Mika an ihr zu folgen. Sie gehen kurz den Flügel entlang bis sie an einer Besenkammer vorbeikommen. Adelina öffnet diese, zieht Mika mit hinein und schließt sie wieder.

Mika: "Oh? Jetzt? Hier? Ich muss mich aber noch eben schnell vorbereiten."

Adelina: "Lass sie Sackhaare dran, die Lage ist verdammt nochmal ernst!"

Mika: "Äh. Ja genau. Ernst. Enge Besenkammer hin oder her."

Adelina: "Ich glaub dir das mit dem Aktenschrantypen eben. Frau Weisskreuz scheint nicht mehr ganz Herrin der Lage zu sein also müssen wir beide jetzt das Ruder in die Hand nehmen!"

Mika: "Ruder! In die Hand nehmen! Genau!"

Adelina: "Verflucht! Reiß dich doch zusammen! Wenn du dir egal bist, dann ruhig um meiner Willen! Wenn die uns wirklich ausliefern, dann gebe ich dir Brief und Siegel, dass sie mich den Wichsköpfen ausliefern!"

Mika: "Womit du andeuten willst, dass wir verschwinden müssen."

Adelina: "Ja, soweit weg wie möglich. Mit oder ohne Syco. Ich befürchte er wird uns schon finden."

Mika und Adelina horchen auf, weil sie Schwalbe auf dem gang reden hören.

Schwalbe: "Ich wundere mich, was wohl gerade in diesem klappernden Besenschrank vor sich geht."

Mika: "Mist! Es darf nicht konspirativ aussehen!"

Noch ehe Schwalbe den Schrank geöffnet hat ist Adelina Mika an den Hals gefallen und küsst ihn.

Schwalbe: "Na sieh mal einer an. Euch Turteltäubchen habe ich doch gesucht."

Mika löst sich mit einem lauten Schmatzen von Adelinas Saugkraft.

Mika: "Nun... Es sind schwierige Zeiten und..."

Schwalbe: "Ehehe... Ich verstehe euch mehr als jeder andere. Ich habe auch immer gehofft mal mit Julia dort drinn zu verschwinden. Aber unter uns: Ihr seid in Gefahr."

"Wieso?", gibt Adelina schlecht vor nichts zu ahnen.

Schwalbe: "Weil Männer in schwarzen Anzügen gerade unser Gebäude umstellen. Nichts, das ich auf die leichte Schulter nehmen würde. Durch mein Büro führt ein Tunnel nach draußen. Folgt mir."

Mika: "Weiß nicht so... Adelina und ich schaffen es auch so. Außerdem hat mir meine Mutter immer verboten fremden Männern zu folgen."

Schwalbe: "Gib dich nicht infantiler, als du so schon bist! Los kommt!"

Mika und Adelina schauen sich Schulterzuckend hat. Beide verständigen sich nonverbal darauf ersteinmal zu folgen und zu schauen, was passiert. Also gehen sie Schwalbe hinterher, der für die Situation erstaunlich wenig Eile hat. Sie könnten sich ja absetzen aber die stoppelige Undercutfrisur an seinem Hinterkopf scheint sie fest im Blick zu behalten. An Flucht ist nicht zu denken. Mika fällt auf, dass Schwalbe seine Dienstpistole im Holster hat. Am Gang merkt er auch, dass Schwalbe jeder Zeit bereit ist sie zu Zücken. Die Pistole befindet sich quasi im Zentrum seiner Bewegungen.

Schwalbes hält seine Bürotür offen.

Schwalbe: "Tretet ein."

Mika: "Wirklich? Ich finde wir können uns auch ganz gut im Flur unterhalten."

Schwalbe zieht seine Waffe und hält sie Mika an die Stirn: "EINTRETEN HABE ICH GESAGT!"

Das Argument lässt Mika gelten und geht erhobener Hände in den Raum. Adelina folgt in defensiver Haltung. Schwalbe deutet mit der Waffe auf das Sofa an der Zimmerwand: "Hinsetzen!"

Sie tun dies. Nun findet Mika seine Schnauze wieder.

Mika: "Darf man erfahren, warum wir gerade von unserem eigenen Chef gefangen gehalten werden."

"Selbstverständlich.", sagt Schwalbe und legt die Waffe auf den Schreibtisch, an den er sich gesetzt hat, "So wie es aussieht hat der König seine Meinung zur Agenda geändert."

Im Raum wird es still. Offensichtlich erwartet Schwalbe, dass er sofort verstanden wurde.

Mika: "Welche Agenda?"

Schwalbe: "Welche Agenda? DIE Agenda! Die Agenda um der sich alles dreht. Die Agenda, die unser Leben bestimmt, von der Wiege bis zum Sarg, vom Altar bis zum Anwalt, von der Politik bis aufs Scheißhaus!"

Mika: "Ich.. Verstehe nicht ganz..."

Schwalbe: "Wenn du es jetzt nicht weisst, dann wirst du es nie erfahren. Wieso hast du nicht mehr aus deinen Anlagen gemacht, Junge? Wieso hast du meine Prüfungen nicht gemeistert? Dies war die Chance deines Lebens! Wenn du es verstanden hättest sie zu nutzen, dann könnte ich dich jetzt gar nicht ans Messer liefern..."

+Syco's und Mika's Zimmer+

Syco: "Ugh, wieviel Pech muss ich haben! Keine Kippen mehr! ARG! Wo sind die!"

*Syco räumt durch seinen Schrank bis er fündig wird*

Syco: "Geht doch... oder was meinst du Lorìa?"

+Bang Bang Bang Bang+

*Syco lässt vier Schüsse aus seiner Waffe in die Tür einschlagen und wird mit zwei Schreien belohnt*

Syco: "Die vergesse ich natürlich auch nicht Marizka. Ah, du bist noch so schön wie eh und je."

+Bang Bang+

*Zwei Schüsse durch die Wand und ein Schrei*

"SCHEISSE! ZUGRIFF!"

*Mehrere Soldaten in Schwarz brechen die durchlöcherte Tür auf und beginnen sofort damit auf Syco zu schießen*

+Pling Pling Pling Pling Pling Pling Pling Pling Pling Pling Pling Pling+

*Kurz vor Syco verformen sich die Kugeln als hätten sie auf eine Wand getroffen und fallen zu Boden*

Syco: "Mensch! Hätte ich gewusst das ich heute Abend besuch kriege hätte ich doch aufgeräumt!"

*Syco lässt das Magazin seiner Pistole auswerfen, wobei er sich mit dem heißen Auswurf im vorbeiflug die Zigarette ansteckt. Das ausgeworfene Magazin trifft die preußische Flagge an der Wand, welche gleich das schmorren anfängt*

Syco: "Peter! X Jet Xakkityet!"

"Zse!"

*Ein rumpeln in der Küche, kurz danach schnellt ein Arm hervor, greift sich den nächsten Soldaten und zerquetscht seinen Schädel*

+Bang Bang Bang Bang Bang Bang+

"VERDAMMT! RÜCKZUG!"

*Die verbliebenen Soldaten fliehen aus dem kleinem Raum. Syco nickt Peter zu und schaut ihm nach als er durch die Wände stampfen entschwindet*

Syco: "So, suchen wir mal die anderen Idioten!"

"Ziel vorraus!"

*Mehrer Soldaten suchen Deckung im Flur und eröffnen vergeblich das Feuer. Syco geht gemächlich auf sie zu und erschießt sie in aller Seelenruhe*
*Sicherheitsschotte werden im Treppenbereich runtergefahren doch Syco schlägt die nieder und geht weiter. Unterwegs steckt er sich eine neue Zigarette an während am Flur und am Boden Blut und Gedärme der wagemutigen oder auch geisteskranken Soldaten liegen*

*In einem der Hauptgänge haben Soldaten eine Blockade aufgebaut, welche sie mit einem MG gesichert haben welches aber auch vergeblich Kugel um Kugel in Richtung Syco jagt*

"DIE KACKE FUNKTIONIERT NICHT! SCHNELL ICH HAB GLEICH KEINE MUU+++*

*Die Kugel aus Syco's Pistole durschlägt den Helm, drückt die Schädelplatte weg und explodiert im Gehirn, so das dem getroffen nur das halbe Gesicht bleibt*

"DRECKS MONSTER!"

*Ein Soldat zieht einen Raketenwerfer und drückt ab. Die Rakete schlägt ein, die Explosion erschüttert das Gebäude und reißt Türen aus den Angeln und sprengt die Fenster aus den Rahmen. Ein dichter Nebel umgibt die Einschlagszone*

"HA! DAS WARS FÜR DICH DU MISTVIEH!!!"

*Der Soldat geht urplötzlich in violetten Feuer auf, aus dem Nebel tritt Syco, in seiner linken Hand ein violetter Feuerball*

Syco: "Monster? Mistvieh? Alles was Recht ist; so eine Sprache gehört ins Schlafzimmer, nicht ins Schlachthaus!"

*Syco wirft den Feuerball in die Barikade und explodiert wobei er die Barikade, die Soldaten, die Wände und die Flurpflanzen entzündet*

"Urgg.. hier is... ist Bravo... 16, Feind... Feind ist durchgebrochen!"

+Bang+

Syco: "Jup, schickt mir mal Leute die was von ihrem Fach verstehen!"

*Syco zieht weiter muntermorden durch das Hauptquartier, er schaltet noch einen Squad vor Schwalbes Büro aus*

*Den letzten Soldaten hält er lässig in der linken Hand hoch, er spukt seine Zigarette zu Boden und erschießt seinen Gefangenen*

Syco: "Soooo... wo bin ich..."

*Syco sieht sich mit einem fast schon verrückten Grinsen um, von seinem linken Ohr tropft langsamm blaues Blut auf seinen Hoddie der schon leichte Verätzungen von sich trägt*

Syco: "AH! Möchtegern Casanova's Büro! Dann weiß ich ja wo ich hin muss!"

Das Getöse bemerkt man natürlich auch in Schwalbes Büro. Schalldichte Verkleidung hin oder her.

Schwalbe: "Diese Idioten! Die Säuberungen sollen doch erst in einer Stunde beginnen!"

Mika: "Säuberungen?! Das heisst jeder, der in Gefahr läuft den Seitenwechseln nicht mitzumachen, wird umgepustet?"

Natürlich hat Mika Angst aber der Wissensdurst über wiegt und so stellt er fragen, solange er noch kann. Auf eine Merkwürdige Art und Weise fühlt er sich auch konzentriert und hellwach. Wie das eine Mal, als ihm Syco Amphetamine ins Müsli gemischt hat.

Schwalbe: "So ist es. Die Unzuverlässigen ebenfalls. Nun ist die Chance für den KPND reinen Tisch zu machen."

Mika: "Wazu auch die Auslieferung Adelinas gehört."

Adelina: "Kann mich mal jemand umbringen?"

Schwalbe: "Deine Auffassungsgabe in allen Ehren aber das klingt wie ein Vorwurf. Den Ärger mit eine Interstellaren Macht will sich der König nicht mehr antun."

Mika: "Der König, der König, der König! Wo ist das ganze Gerede von Demokratie auf einmal hin?!"

Schwalbe: "Was für eine Demokratie? Eine in der das Staatsoberhaupt mit einem Schlag das Parlament entmachten kann? Ein Parlament, das ohnehin schon korrupt ist?"

Mika: "Genau das Bisschen Demokratie auf das wir bisher stolz waren."

Schwalbe: "Es war eine hohle Phrase. Schon immer. Demokratie beudetet die Herrschaft des Volkes. Was ist das für eine Volksherrschaft in denen das Volk nicht herrscht sondern ein Parlament. Denk darüber mal nach. Und nun haltet mal kurz die Klappe, ich rufe den König an."

Der selbstsichere Geiselnehmer schnappt sich das Telefon und drückt einen marinblau hevorgehobenen Knopf. Mika und Adelina sehen den Wahlvorgang ganz genau durch den riesigen Spiegel an der Wand gegenüber.

Schwalbe: "Ja. Schwalbe. Spreche ich mit Seiner Majestät? Ich erstatte Bericht nach Protokoll. Ordnungspunkt 3 kann anlaufen."

Während Mika durch den Spiegel noch ein paar letzte Blick in Adelinas Ausschnitt wirft zerspricht dieser vor seinen Augen. Tausende Plastiksplitter des eigentlich kugelsicheren Sichtspiegels fallen auf den Boden, während die ursächliche Kugel noch genug kinetische Energie besitzt um Schwalbe das genick zu zertrümmern.

Mika: "Syco!"

Adelina: "Also ich habe es ja die ganze Zeit gehofft!"

Dort, wo eben der Spiegel war steht jetzt Syco, der noch freihändig sein großkalibriges Scharfschützengewehr angelegt hat.

Syco: "Ich bin der geilste Mothafucker überhaupt, was?"

Mika: "Entschuldigt mich eben."

Mika hechtet zum Schreibtisch und schnappt sich den Hörer. Er legt ihn sich ans Ohr:

"Hallo? Hallo? Schwalbe? Was soll der Humbug!"

Mika: "Mika hier: Du bist als nächstes dran, du Ficker!"

"HAST DU MICH GERADE EINEN FICKER GENANNT?!"

Mika legt das quasiantike Festnetztelefon auf und auf sein Gesicht schleicht sich ein Grinsen der Genugtuung.

Mika: "Und dieser intrigante alte Sack war mal ein Vorbild für mich..."

Während Mika, noch unter Strom,

Adelina: "Der Mann kommt aus Hannover. Vergiss ihn..."

Das ist der Moment, wo sich Syco wieder in den Vordergrund drängt:

"Hallohooo?! War mein Auftritt jetzt nun genial oder nicht?"

Mika schnippst mit beiden Händen und zeigt auf ihn.

Mika: "Ja. Aber nun?"

Adelina: "Julia."

Syco: "Stimmt. Die Alte müssen wir auch mitnehmen."

Plötzlich wird Sycos Mine finsterernst.

Syco: "Wenn sie nicht schon tod ist... FUCK!"

Wie von der Tarantel gestochen brechen alle drei aus dem Büro und überlassen Schwalbes klebrige Überreste ihrer selbst. Die blutigen Fußabdrücke, die sie auf dem Fußboden hinterlassen werden immer schwächer während Syco einen weiteren Mann im schwarzen Anzug und Sonnenbrille als Feind identifiziert und ohne großen ethischen Diskurs über den Haufen schiesst.

Syco: "Wollt ihr euch nicht bewaffnen?"

Adelina: "Ich habe einen versteckten Dolch, für alle Fälle."

Um nicht ganz nackt darzustehen greift sich Mika einen Blumentopf mitsamt Geldbaum von einer Fensterbank.

Mika: "Ich komme auch klar, denke ich."

Krachend fällt die Tür in Frau Weisskreuzes Büro während Frau Weisskreuz gerade intensiv befragt wird.

Weiterer Mann in schwarzem Anzug: "Rücken Sie's raus! WO IST der Soziopath mit den langen blonden Haaren!"

Syco: "I'm no sociopath, mothafucka!"

Peng! Noch eine Leiche ziert den Fußboden des KPND Hauptgebäudes. Mehr und mehr hallt Kampfgetöse durch die Flure. "Die Säuberung muss im vollen Gange sein.", denkt sich Mika.

Frau Weisskreuz: "Der Mann wollte doch nur wissen wo du bist."

Sie verputzt ihr letztes Fleischsalatschnittchen.

Syco: "Hallo?! Um sie herum sterben Menschen zu dutzenden, und Sie essen einfach seelenruhig Ihre Fleischsalatbrote?!"

Frau Weisskreuz: "Es mag komisch aber irgendwie wusste ich die ganze Zeit, dass alles auf diesen Punkt jetzt hinausläuft. Lasst uns gehen."

Syco: "Okay?"

Mika: "Aber halten Sie sich besser die Nase zu, wenn sie durch den Flur gehen."

Syco: "Ach was Flur! Wir sind im ersten Stock. Ab durchs Fenster!"

Mika: "Und die Einfahrt? Sie ist sicher bewacht. Oh..."

Gerade in dem Moment sieht Mika, wie ein riesiger Mecha im Vorhof des KPND-Gebäudes mit schwarzen Dienstfahrzeugen um sich schmeißt um Panzerwagen der Polizei zu beschädigen.

Mika: "Ich muss morgen unbedingt die Zeitung lesen..."

Syco: "Hör auf zu quatschen. Auf geht's!"

Versuchend ein leuchtenes Beispiel zu sein springt Syco halsüberkopf aus dem Fenster. Julia, wissend, dass Syco sie auffängen wird, gleich hinterher.

Adelina: "Du zuerst, Mika."

Mika: "Wieso?"

Adelina: "Damit ich sichergehen kann, dass du auch wirklich springst, du Feigling."

Mika: "Mpf... Dumme Duddel."

Mika zögert kurt, doch als er auf der heilen Scheibe neben ihm schemenhaft erkennt, dass Adelina drauf und dran ist ihn runterzuschupsen, springt er lieber freiwillig. Der Fall ist halb so schlimm, denn bevor ihn die Gravitation von etwa 9,78 m/s² allzu schnell ins Zentrum der Masse ziehen kann fängt Syco ihn sicher auf.

Syco: "Na geht doch Laschmann. Jetzt bist du dran. Ich späh eben die Lage aus."

Mika: "WAS!?"

Mika schaut nach oben und sieht Adelina im Fensterrahmen stehen.

Adelina: "Also jetzt habe ICH angst!"

Zögerlich streckt Mika die Arme aus.

Mika: "Los!"

Adelina: "Aber ich will dich nicht kaputt machen!"

Sie kommt sich etwas komisch vor, das so zu sagen, aber das sind in etwa ihre Befürchtungen.

Syco aus der Ferne: "Beeilt euch dahinten! Am Horizont kommen schon Helikopter der Reichswehr!"

Genau in dem Moment, wo Mika abgelenkt war springt Adelina und reißt sie beide mit zu Boden.

Adelina: "Autsch!"

Mika: "Aua!"

Adelina: "Laschmann!"

Mika hört Adelinas Nörgeltirade nicht weiter zu, denn zu sehr hält ihn der Anblick um sich herum. Wenn er es mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Krieg: Zerstörte Autowracks liegen neben blutüberströmten Passenten, während Syco, Frau Weißkreuz (inzwischen mit Sturmgewehren bewaffnet) hinter der großen Reiterstatue in Deckung liegen und das Feuer aus drei Seiten erwidern. Sie würden es aber kaum schaffen, wenn der große Mecha nicht an ihrer Seite kämpfen würde, den Mika unlängst als automatischen Peter - seinen Kühlschrank - identifiziert hat.

Mika: "Ich wünschte ich könnte an dieser Situation noch irgendwas absurdes finden..."

Adelina: "Das wirklich absurde hierran ist, wie wir unbehelligt hier rumstehen, aber das wird kaum so bleiben! Los, beweg deinen Arsch!"

Adelina rennt in Richtung Syco und Frau Weisskreuz und deutet Mika, dass sie ihm folgen soll.

Mika: "Ja genau, mitten in den Kugelhagel."

Er folgt widerwillig.

Syco: "Da seit ihr ja. Habt ihr alle ne Knarre?"

Adelina: "Ja. Habe ich den leblosen Klauen eines Mann in Schwarz abgenommen. Ob der Familie hatte?"

Mika: "Ich habs nicht so mit Handfeuerwaffen..."

Syco: "Dann nimm das hier."

Syco wirft Mika den Geldbaum von eben zu.

Mika: "Großartig... Was ist der Plan?"

Syco: "Unser lieber Peter wird sich gleich in eine geräumige Großraumlimosiebe mit Panzerglas verwandeln und uns hier rausholen."

Mika: "Wo wir bei den Nachteilen wären."

Syco: "Er hat selbstverständlich kein bleifreies Benzin. Es sei denn, du hast ihm gestern Abend noch etwas in den Kühlschrank gestellt."

Mika: "Könnte mich nicht dran erinnern."

Syco: "Also schnappst du dir den Benzinkanister den ich gestern Abend vorsorglich in die Büsche geschmissen habe und gehst zur Tanke und füllst ihn auf. Von uns allen siehst du am unscheinbarsten aus."

Mika: "Toller Plan. Aber wenn du wusstest, dass Peter heute Benzin brauchen wird, wieso hast du ihm nicht gleich welches gegeben?"

Syco: "Für wen hälst du mich? Albert Einstein? Los jetzt!"

Mika: "Jaja..."

Syco: "Super Plus, wenn ich bitten darf! Unser Peter hat es sich verdient!"

Er kramt den Kanister aus den Busch hervor und schleicht sich von klamheilig davon. Ihn scheint wirklich niemand zu beachten. Die Hauptstraße ist menschenleer. Ab und zu nur patroullieren ein paar Polizisten, deren Aufgabe es ist die Straße abzusperren.

"¡Ey, chico! Dreh dich um und zeig mir dein Gesicht! Keine Faxen, ich kann schießen und treffen."

Mika erkennt Lúcios Stimme sofort und dreht sich um. Seitdem er gesehen hat, wie Lúcio den einen Kerl mit einer Gartenshere erledigt hat, ist er ihm ungeheurer denn je. Dort steht er auch genau mit einer Heckenschere in der Hand. "Verdammter Bluffer!", denkt sich Mika.

"Soso.", sagt Mika aufplusternd in heldenhafter Stimmlage, "Du bist also hier um es zuende zu bringen!"

Lúcio: "¿Que? Duuuuuu glaubst immernoch, dass ich dich umbringen will. Lässt man dich eigentlich überhauptnichts wissen? Eine Schande sondersgleichen! Wie auch immer: Wenn du von deinem Auftrag wieder zur Gruppe zurückkehrst möchte ich, dass du ihnen den Zettel hier gibst."

Der Spanier in schmuddeliger, grüner Gärtnerhose steckt Mika ein zwei Mal gefaltetes Din-A4-Blatt auf dessen Innenseite wohl sehr wahrscheinlich etwas steht.

Lúcio: "Wenn ihr losfahrt, dann dorthin aber GENAU dort hin! Ich habe derweil noch ein paar Unkräuter zu stutzen. Jejejejeje.... Wir sehen uns in Polen."

Lúcio lacht noch kurz ob seiner platten Metapher und stürzt sich zurück ins Getümmel. Mika muss nur fünfzig Meter weiter rennen und schon ist er an der nächsten Tankstelle. Da sich die Gegend gerade im Ausnahmezustand befindet und sich im Kassenhaus niemand mehr befindet tankt Mika nach herzenslust den teuren Treibstoff. Er wird ihn wohl kaum bezahlen müssen.
Oder vielleicht doch? Mika rutscht das Herz in der Hose, als ein Streifenpolizist während er gerade dabei ist den Kanister aufzufüllen.

Polizist: "Tschuldigung. Hier hat gerade ein Terroranschlag stattgefunden. Wissen Sie das?"

Mika: "Oh. Tatsächlich. Habe mich schon gewundert, wo die ganzen Schüsse und Explosionen auf einmal herkommen."

Er beisst sich auf die Zunge. Polizisten mögen es nicht für dumm verkauft zu werden. Wenn sie es denn verstehen...

Polizist: "Nun, dann muss ich Sie bitten die Gegend umgehend zu verlassen. Ach übrigens: Wir suchen gerade nach einer Person, die genau auf Ihre Beschreibung passt. Haben Sie sie gesehen?"

Mika: "Ääääh... Nein?"

Polizist: "Schade. Kann mich sogar erinnern, ihn mal bei einer Straßenräumung verdroschen zu haben. Unscheinbarer Kerl. Hat keinen Schulabschluss, genau wie ich. Aber ich gerate wieder in's Plaudern. Schönen Tag wünsche ich noch."

Mika: "Ja... Äääh... Ebenso..."

Ohne sich groß zu fragen, was für eine schräge Karikatur eines Polizisten das eben gewesen sei, schnappt er sich den vollen ,verdammt schweren Kanister und schleppt ihn zurück zu den anderen. Völlig unbehelligt vom Kampfgeschehen um ihn herum.

Während der Peter als James-Bond-Auto ohne Sprit im Vorhof steht und gegnerische Helokopter mit Luftabwehrraketen beschießt sind eben jene anderen etdahinter in Deckung und warten auf Mika. Als auf sie zuläuft - die handfeuerwaffen schweigen gerade - wird er sehnsüchtig erwartet, was sich in den ungeduldigen Mienen niederschlägt.

Syco: "Da bist du ja endlich. Lass dir aber ruhig Zeit. Ich würde an deiner Stelle nur eben kurz den Kopf einziehen."

Mika: "Wie?"

Adelina: "Birne runter!"

Juste aprés wird Mika schwarz vor Augen. Er kann nicht wissen warum aber allen anderen scheint es offensichtlich, dass seine plötzliche Ohnmacht daher rührt, dass er von einem der abgeschossenen Hubschraube am Kopf getroffen wurde. Wäre er einen Meter weiter gestanden, dann wäre er jetzt Matsch. So ist er zu seinem Glück aber nur ohnmächtig.
Als er wieder aufwacht sitzt er bereits mit den anderen im Auto und vernimmt das beruhigende Rauschen einer schnellen Autobahnfahrt. Eine Hand fährt durch seine Haare.

Adelina: "Na, wieder unter den Lebenden?"

Mika: "Bin mir da nicht ganz sicher? Sind wir noch in Preußen?"

Als ob er etwas falsches gesagt hätte schauen Adeline und Syco, die sich mit ihm die Rückbank teilen, komisch an.

Adelina: "Ja und ääh.. Nein..."

Mika: "Was soll das wieder heißen?"

Syco: "Darf ich dich daran erinnern, dass Preußen 1947 vom alliierten Kontrollrat aufgelöst wurde? Zurecht, wie ich meinen will!"

Mika: "Preußen? Aufgelöst? Zurecht? Wer bist du und was hast du mit Syco angestellt!"

Syco: "Ich bin deine Muddah, du Arschloch."

Fragend kratzt sich Mika am Bartansatz. Diese Aussage war absolut sycotyp. Irgendetwas stimmt nicht.

Adelina: "Alles okay, Mika?"

Mika: "Nein. Ich habe immernoch Kopfschmerzen... Wovon eigentlich?"

Adelina: "Trink ersteinmal einen Schluck Wasser, bevor du mir dehydrierst."

Mika: "Also, wo sind wir gerade?"

"A7.", sagt Frau Weisskreuz, bevor sie blinkt und auf die linke Spur ausschwenkt.

"Breslauer Kreuz?"

Betroffenes Schweigen.

"Was habt ihr eigentlich mit ihm angestellt, er ist ja vollkommen durch den Wind."

Syco: "Eigentlich hat er kaum was genommen, der Laschmann. Also um dich kurz aufzuklären: Breslau heisst seit einiger Zeit Wrocław und Preußen gibt es seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr."

Mika: "ZWEITER Weltkrieg? Wie lange war ich eigentlich ohnmächtig?"

Adelina: "Du warst nicht ohnmächtig, du hast gepennt. Seit Flensburg."

Mika: "Was haben wir in Flensburg getrieben? Mag mich hier mal bitte jemand aufklären?"

Syco: "Erst erklärst du mir, wo du warst. Deine Fassung der Realität klingt spannender"

Mika: "Ich dachte wir sind eben aus Berlin geflohen, weil wir verraten wurden. Von wem auch immer. Sagt mir bitte, dass euch bewusst ist, dass wir das ganze letzte Jahr zusammen beim KPND verbracht haben."

Dasselbe unverständige Schweigen wie eben macht sich breit. Mika nimmt es als nein. Sein Blick schweift auf den Beifahrersitz. Dort sitzt Lúcio. Allerdings nicht in Gärtnerkluft sondern in etwas, das er eher als Hippieklamotten bezeichnen wurde. Die Nase, die eine halbrunde Lesebrille mit dickem schwarzen Rahmen trägt steckt in einem Buch mit dem Titel "Leyenda Negra - Spanische Stereotypen im Laufe der Zenturien".

Adelina: "Hast du ne Idee, was mit ihm los ist Syco? So bescheuert war er am Donnerstag noch nicht."

Syco: "Sicher? So wie ihr das Wochenende aneinander rumgesaugt habt, hat er dich vielleicht angesteckt."

So fängt sich Syco einen Schlag ein. Nicht, dass es ihm was ausmachen würde.