Thema: Schlacht um Karkaxhio - Bis einer weint! So Mai 15, 2011 6:33 pm
Schlacht um Karkaxhio - Bis einer weint!
„Hast du das auch gesehen Xyr?“ Aun Hel Hihat wirft seinem nexanischen Kameraden einen Blick von der Seite zu. „Nein, Aun. Immernoch nicht.“, anwortet Xyr genervt. Xyr und Aun halten einen Bunker der in eine Klippe integriert ist. Die Kippe wiederum ist Teil eines Plateaus von 30 Metern Höhe und 100 Quadratmeter Fläche. Diese Plateaus sind überall in der Landschaft verstreut, welche sonst mit Wäldern und Bächen durchzogen ist. Der ideale Rückzugsort für das xarische Hauptheer welches sich gerade 500 Kilometer weiter mit dem yarischen Prügelt. Xara gegen Yara. Das Übliche. Der Alltag in einem heiligen Krieg ist recht erträglich wenn man sich weit weg von der Front in einem sicheren Bunker befindet. „Da war doch was!“ Aun kneift seine dunkelbraunen Augen zusammen und streicht seinen ebenso braunen Pony zur Seite. Sein hageres Gesicht sieht recht angespannt aus. Die Gesichtshaut, welche auch Braun ist, zieht lange Falten. „Aun du siehst wieder Dinge, die es nicht gibt. Seit deinem Schulterschuss bist du der reinste Imp geworden!“ „Lieber Imp als tot! Schau doch einfach DA unten hin.“ Aun zeigt mit ausgestrecktem Arm nach unten ins Tal. Worauf er genau deutet kann Xyr eigentlich nur ahnen, denn das Tal ist groß. „Meinst du den Bach?“, fragt Xyr mäßig interessiert. „Ja. Einige Büsche rascheln obwohl totale Flaute herscht.“, antwortet Aun. Xyr seufzt, legt die Hände an das schwere Maschinengewehr und feuert einmal in die besagten Büsche. Das rote Mündungsfeuer speit großzügig Gewehrkugeln in das Gebüsch welches nun teilweise entblättert ist. „FEUER EINSTELLEN IHR SCHWACHMATEN! DAS LAZARETT WILL SCHLAFEN!!!“, tönt es auf dem Funkgerät welches neben den beiden Kameraden auf einem Tisch liegt. Xyr grinst: „Wenn da was war, dann geht es ihm jetzt ziemlich schlecht!“ Aun schweigt. Und schmollt. „Ich denke es ist besser wenn ich mich jetzt hinlege. Mein Nacken bringt mich um.“ „Mach das, Xyr.“ Xyr entfernt sich vom MG und legt sich auf seinen Schlafsack. Währenddessen nimmt Aun die Feldzeitschrift. An jedem größeren Kriegsschauplatz wo sich der Kampf etwas hinzieht wird eine Zeitschrift herausgegeben worin sich allerlei Informationen und Anweisungen an die Krieger befinden. Häufig aber auch nur billige Durchhalteparolen und Propaganda. Wenn die Lage es zulässt werden auch Listen von den Gefallenen abgedruckt. Diese durchsucht Aun auf bekannte Namen. Minute vergehen bis plötzlich der Funkverkehr zunimmt. „Bunker78 von Kommando. Was ist da bei euch los? Kommen.“ … … … „Bunker78, wir haben eine Explosion gehört. Ist bei euch alles in Ordnung? Bitte kommen!“ „Hier Bunker 62. Eine weitere Explosion bei 74.“ „Hier 34. Von der FlaK bei 78 steigt Rauch auf.“ Aun schreckt auf! Der Bunker 78 ist ganz in der Nähe. Er packt die Zeitschrift weg und lehnt sich aus etwas aus der Schießscharte raus. Auf dem Nachbarplateau findet sich tatsächlich Rauch. Schnell greift Aun nach seinem Sturmgewehr und seinem Helm. „Xyr wach auf! Wir werden angegriffen!“ „Ach halt´s Maul und lass mich schlafen. Ist sicher wieder ne Übung.“ „Doch nicht jetzt!“ „Selbst wenn. Hier gewinnen die keinen Grashalm.“ Aun hat absolut kein Verständnis für die nexanische Gelassenheit, die Xyr an den Tag legt. Er überprüft lieber seine Ausrüstung. Er erwartet, dass sein Bunker vom Feind gestürmt wird, was zwangsläufig einen Nahkampf zur Folge hat. Deshalb überprüft er lieber dreimal ab er alles am Mann hat. „Zieh dich an Xyr! Ich hör schon Schritte auf dem Gang.“ „Jaja...“ Xyr richtet sich auf und zieht sich seine Kampfausrüstung über. „Wenn das ne Übung ist, Aun, dann bekomm ich heute Abend die Hälfte deiner Ration.“ „Kannst du vergessen!“ PAMM! Ein lauter Knall auf dem Gang und ein kurzer Schrei, der den beiden bekannt vorkommt. „Ban!“, sagen beide im Chor. „Er darf nicht fallen! Er schuldet mir noch Geld!“, fügt Xyr hinzu. Ein lautes Knattern und ein weiterer Schrei. Aun zuckt zusammen. „Das muss Akira gewesen sein. Los! Gehen wir!“ „Bist du beschuert?!“, schnauzt Xyr, „Wenn Akira und Ban schon tot sind sind wir mit Yyt die einzigen hier drin. Wir warten bis sie reinkommen und dann...“ Die Metalltür öffnet sich mit einem leichten quietschen. Ein Mädchen mit dunklen langen Haaren in einer weissen Tunika steht in der Türschwelle und grinst. „Was dann?“, fragt sie auf nexanisch. Die Verkehrssprache Xaras. „Dann... Bist du...“, stottert Aun. „Eine Del´ama? Ja. Aber keine Zeit zum quatschen. Ihr müsst jetzt sterben.“ Aun hegt keine Ambitionen das zu tun und feuert drauf los. Eine Sekunde darauf durchbohrt seine eigene Kugel seinen Schädel, welche wie alle anderen Projektile wie Gummie von dem Mädchen abgeprallt sind und wild durch den Raum fliegen. Xyr tut das einzig richtige und zieht den Kopf ein. Er greift an den Holster an seinem linken Beim worin sich ein Langdolch befindet. Doch bevor er ihn ziehen kann packt das Mädchen ihn schon am Kragen. „Du bist Nexaner. Ein Grund dich noch mehr leiden zu lassen... hrK!!!!“ Geistesgegenwärtig hat Xyr den Konzentrationsmangel der Feindin ausgenutzt um ihr seinen Dolch ins Herz zu rammen. Blaues Blut spritzt auf Xyr Kleidung und lässt sie zischen. „Du!“, würgt das Mädchen aus sich heraus. „Verstand geht über Stärke, Kleine. Du verdienst es so jung zu sterben.“ Xyr geht zieht seinen Dolch nicht aus die raus weil er weiss, dass dann ihr ätzendes Blut aus ihr rausschießen und ihn verletzen würde. Nichtsdestotrotz hat seine Kleidung trotzdem was abbekommen. Xyr schaut wie das Mädchen stirbt und bemerkt erst jetzt die verräterische Funkstille. Entweder hat der Feind einen Störsender platziert oder es funkt niemand mehr. Auf jeden Fall wartet heute noch etwas Arbeit auf ihn.
[Fortsetzung folgt so Gott es will. Also wahrscheinlich eher nicht.]
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Mika
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Thema: Re: Schlacht um Karkaxhio - Bis einer weint! Do Aug 11, 2011 5:29 pm
[Gott will es wohl. Netter Kerl.]
„Lebt ihr noch?!“ Ein Kamerad Xyrs stürmt mit Bajonett voran in den Raum. „Jaja... Kannst die Knarre runter nehmen. Ich hab diese Missgeburt ausgeschaltet.“ Sein Kamerad schaut auf den Boden. Entsetzen macht sich in seinem Gesicht breit. „Ach du lieber Xara... Das ist ja noch ein Mädchen!“ „Ein dummes obendrein. Schau mal was sie mit unserem lieben Aun gemacht hat. Gibt es Befehle vom Kommandobunker?“ „Nein. Aber der Plan sieht vor uns im Notfall in unseren Bunkern bleiben.“ „Kommando an alle. Kommando an alle. Alle kampffähigen Soldaten haben sich an der Hauptlinie zu verteilen. Ausgenommen sind Besatzungen der Bunker 1-24. Sanitätspersonal versorgt gegebenenfalls weiter die Verwundeten und bringt sie in die Lazarette und empfängt weitere Befehle. Ich wiederhole...“ „Du hast ihn gehört, Dìma.“, sagt Xyr „Dann mal los.“, antwortet Dìma. Man geht die lange Wendeltreppe herunter welche nach draußen führt. Unten angekommen treffen Xyr und Dìma auf drei weitere Kameraden. „Na ihr beiden. Auch auf dem Weg zur Front?“, antwortet einer der dreien. „Immer doch. Jetzt gibt es auf den Sack!“, sagt Xyr. „Na wenn du meinst. Das scheint mir ein Großangriff zu werden.“, befürchtet Dìma. Er begutachtet sicherheitshalber noch deine Waffe. Allen kommt in den Sinn in was für einer Lage sie stecken und marschieren etwas zügiger. „Soll das heißen diese stürmische Jugend von eben war nur die Vorhut?“, fragt der kleinste der fünf Soldaten. „Wäre nicht das erste Mal, dass Yara ihre Missgeburten so verheizt.“, sagt der größte von allen. Mit seinen Narben und seinem Vollbart sieht er schon aus wie ein echter Veteran. Und er klingt auch als ob er wüsste wovon er spricht. So marschieren sie größtenteils schweigend in Richtung Hauptlinie. Je mehr Rauchsäulen sie sehen, je mehr tote Soldaten den Wegesrand säumen und je näher die Artillerieeinschläge kommen desto mehr überkommt sie die Anspannung. Auf einmal ein lautes Pfeifen. „RUNTEEER!“, schreit der Bärtige. Und in der Tat schlägt das Artilleriegeschoss nur zehn Meter weiter weg in die Böschung ein. Die fünf stehen wieder auf und marschieren weiter. „Das ist meine erste Schlacht, müsst ihr wissen.“, sagt der kleine. „Nun.“, holt Xyr aus, „Wir fangen alle irgendwann mal an. Am Anfang wirst dich Fragen in was für eine Hölle du da gerade gelandet bist. Wichtig ist nur, dass du die Nerven behältst. Wenn du Blödsinn machst und deine Kameraden in Gefahr bringst wirst du erschossen. Einige sind da nicht gerade zimperlich.“ „Gerade die Offiziere.“, fügt der bärtige hinzu, „Aber auch die Mannschaften.“ Der kleine ist nicht wirklich beruhigt aber fest entschlossen sich am Riemen zu reißen. Gerade als sein Puls wieder etwas abnimmt grummelt es unter seinen Füßen. Er liebt dieses Gefühl, denn er weiß, was jetzt angerollt kommt! „NEXUYEEEEEET!“, schreit der Kommandant auf dem Turm, des ersten von drei Panzern, die mit knapp 100 Kilometer pro Stunde an ihnen vorbei rasen. Das Donnern der Ketten auf dem Boden und das dröhnen der Motoren erzeugen ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Beben im ganzen Körper. „JAAA! SO LIEBE ICH DAS!“, schreit Xyr für den es nichts besseres gibt als schwere Panzer! „Wie gern säße ich jetzt in einen dieser Dinger.“, sagt der kleine. „Die reinsten Todesfallen, wenn du kein Ass bist. Die meisten Panzerfahrer verbrennen in ihren stählernen Särgen.“, antwortet der Bärtige altklug. Der Kleine fühlt sich auf eine seltsame Art und Weise verarscht. Womit er wohl recht hat...
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Mika
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Thema: Re: Schlacht um Karkaxhio - Bis einer weint! Do Aug 11, 2011 6:54 pm
„Meldet euch beim Leutnant dort drüben.“, sagt einer der Soldaten an der Hauptlinie zu unserer Gruppe. Dies machen sie und schnell sind alle Kämpfer in näherer Umgebung um den Offizier versammelt. Inzwischen hat sich Xyrs Gruppe von eben zerstreut. Entspannt rollt er sich eine Kippe zusammen und lauscht der Ansprache des Leutnants welcher auf einem Truppentransporter steht. „Männer!“, schreit der Leutnant, „Unter meiner Führung bilden wir b sofort ein Rudel für die kommende Schlacht, da sich die meisten Einheiten nicht mehr zusammenfinden oder zusammenstellen lassen. Nur um euch zu beruhigen: Einige existieren seit eben auch gar nicht mehr!“ Nexanischer Humor, denkt sich Xyr. „Wir sehen uns einem Großangriff dieser Verräterschweine gegenüber, den wir vermutlich nicht überstehen werden! Doch um euch Mut zu machen: Dellarma sind unterwegs um uns zu unterstützen! Und mit Xaras Elite an unserer Seite können wir gar nicht verlieren!“ Die Menge bricht in Jubelstürmen aus. Xyr nippelt weiter an seiner Zigarette. Der gesamte Graben (die Hauptlinie) zieht sich der Spitze einer etwa hundert Meter tiefen und zweihunterfünzig Meter langen Böschung entlang. Überall Gebüsch und vereinzelte Baumgruppen, die zusammen mit dem von der Artillerie zerklüftetet Untergrund perfekte Deckung für Angreifer und Verteidiger bietet. Diese Böschung zieht sich über Kilometer entlang und bildet die Grenze zwischen dem Gebiet mit den Hochplateaus und ewigem flachen Wald. Als Xyr zum weiten, grünen Meer aus Laubbäumen herunter sieht entdeckt er, dass überall Staubsäulen aufsteigen. Wahrscheinlich Panzer- oder Transportfahrzeuge die anrücken. „In diesem Kampf werden wir des weiteren Unterstützung von schweren Panzereinheiten erhalten. Wenn ihr nach unten seht erkennt ihr, dass schon erste Einheiten anrücken. Unser Plan ist wie folgt: Wir werden diese Linie verteidigen, bis wir Luftunterstützung erhalten. Sie wird bereits vorbereitet. Wenn sie dann Eintrifft gehen wir sofort zum Gegenangriff über und treiben den Feind in die Wälder. Wenn alles gut geht sollte es ein leichtes sein die versprengten Einheiten auszulesen und zu vernichten. Wenn uns aber die feindliche Übermacht überrollt... Dann wird nicht gejammert sondern bis zum letzten Mann gekämpft, denn Deserteure werden augenblicklich erschossen!“ Trotz dieser Ansage brechen die etwa 50 Mann in Jubel aus. Was bleibt ihnen denn anderes übrig als ihrem Anführer zuzustimmen?
Alle gehen auf ihre Posten. Xyr übernimmt ein schweres Maschinengewehr, welches in einem Stahlschild eingelassen ist. Noch einmal überprüft er ob alles richtig sitzt. Die Schutzweste, der Helm, die Munition, das Kampfmesser. Vor allem das Kampfmesser. Xyr ist stolz darauf, dass er bei seiner Ausbildung der mit Abstand beste im Nahkampf war. Das kommt auch nicht von ungefähr, denn in seiner Kindheit hat sich mit allen Arten des Fechten und dem unbewaffneten Kampf gewidmet. Er war eine Art Kampfnerd aber unter gleichaltrigen hat das Eindruck geschindet. Er hatte nie Probleme in der Schule. So viele Mitschüler hatte er aber auch nicht, denn er ist weit draußen in der nexanischen Savanne aufgewachsen. Sein Vater war Landwirt und bekam das Land nach treuen Diensten im Militär. Die vielen Ehrenauszeichnungen die er in der Zeit erhalten hat standen immer gut sichtbar im Wohnzimmerschrank. Von Anfang an war Xyr klar, dass er den selben Weg gehen möchte. Wenn er seinen Grundwehrdienst überlebt will er Offizier werden. Ein Ziel, dass ihn bisher in jedem Kampf beflügelt hat. Doch bis dahin kann es noch ein Weilchen dauern. Und ob er das hier und jetzt überlebt steht auch nicht fest. „Da unten bewegt sich was! Leichte Infanterie!“, sagt einer der Späher am Fernglas. „Alle Mann feuerbereit machen! Feuern auf mein Kommando!“, befiehlt der Leutnant. Am anderen Ende der Böschung bahnt sich der Feind mit vorgehaltener Waffe den weg nach oben. Von Deckung zu Deckung. Und immer mehr dunkelgrüne Gestalten schießen aus dem Wald. Das markanteste an ihrer Uniform sind die Helme, die von der Form her wie jene aussehen, die spanische Konquistadoren einst trugen. Außerdem haben alle eine gelbe Schärpe mit einer Aufschrift um die Xyr nicht lesen kann. „Sieht so aus als wären das Waldnasen!“, vermutet einer der Späher, der natürlich weiß, dass er recht hat. Waldnasen ist die umgangssprachliche Bezeichnung einer Kampfgruppe von einem Dschungelplaneten kommen welcher zu den Kernwelten Yaras zählt. Wie ihr Name vermuten lässt sind sie besonders an den Kampf in Waldregionen gewohnt. Obgleich eher an feuchte Urwälder und nicht an warmgemäßigte Mischwälder wie größtenteils hier auf Karkaxhio.
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Mika
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Thema: Re: Schlacht um Karkaxhio - Bis einer weint! So Okt 09, 2011 7:44 pm
„Leichte Infanterie?“, fragt ein Scharfschütze, welcher neben Xyr in Deckung liegt. Eigentlich Schwachsinn, denn für feindliche Granatwerfer sind ein MG und ein Scharfschütze direkt nebeneinander ein lohnendes Ziel. „Ja. Ich glaube die haben nicht mal eine Brustpanzerung.“, antwortet Xyr. „Ausgezeichnet. Dann Ziel ich aufs Herz!“ „Sollen wir laut Dienstvorschrift nicht in jedem Fall auf den Kopf zielen?“ „Die Dienstvorschrift kann mich mal. Ich seh schon wie diese unförmigen Helme meine Kugeln ablenken. WANN DARF ICH ENDLICH SCHIEßEN HERR LEUTNANT?!“ „WENN ICH DAS SAGE DU ARSCH!“, schreit der Offizier von seinem Posten zurück. Unten an der Böschung krebst der Feind. Die ersten Kugeln sausen schon über Xyrs Kameraden hinweg. Aun würde sich jetzt schon in sein pinkes Höschen scheißen, denkt sich Xyr. Nun wird aber auch Xyr ganz bang... Auch wenn er sich nie gefragt hat warum das Artilleriefeuer nach einer Weile verschwieg hat er jetzt die Antwort: Ein kurzes sausen kündigt an, dass sich Granaten himmelwärts auf die Stellung stürzen. „DECKUUUUUNG!“, hört Xyr einen Kameraden schreien aber Deckung allein hilft jetzt nicht mehr viel. BAAAAM! Nur noch Glück. BOOOOM! Und davon hat Xyr einiges. Ganz verkrampft kauert er in seiner Ecke und hofft, dass ihm die Granaten fernbleiben während er von nahen Einschlägen mit Dreck beworfen wird. Die Schreie der Sterbenden und Verwundeten um ihn herum aber machen ihm schon lange nichts mehr aus. Wenigstens eines woran er sich mit der Zeit gewöhnen konnte, denkt er sich. Denn zu Anfang waren diese Schreie der reinste Angriff auf seine Nerven. Nicht, dass ihm in diesem Moment sowieso fast die Nerven durchgehen. Er kann kaum ausmachen ob er am eigenen Leib zittert oder das die Vibration der Einschläge sind. „Es ist vorbei!“ Nein. Einer noch. BUUUUUM! Nun ist der Vorbeisager vorbei. Genau wie der Artilleriebeschuss vorbei ist. Xyr lugt über die Deckung hinaus. Der Feind ist bereits ein Stück vorgerückt. „Wer noch alle seine Gliedmaßen beisammen hat geht wieder zurück auf seinen Posten.“, befiehlt der Offizier, welcher sich nach Verwundeten umsieht. Beim Umschauen bemerkt Xyr, dass die Mannstärke seines Rudels wohl halbiert wurde. Wenn man die Kameraden auch mit zurechnet, die Verwundet am Boden liegen und deshalb nicht weiterkämpfen können. „Schon das dritte Mal diese Woche.“, sagt der Scharfschütze neben Xyr während er sich den Staub abklopft. „Mein zweites Mal überhaupt. Und das letzte!“, erwidert Xyr. „Was macht sich so sicher, dass nicht noch eine Salve kommt?“ „Der Feind ist zu nahe. Die beschießen wohl kaum ihre eigenen Männer.“ „Du bist noch nicht lange dabei was?“ „Wieso?“ „FEUER FREI! GEBT IHNEN SAURES!“, schreit der Offizier. Sofort beginnt das Knattern aus allen Kalibern. Yaras entschlossene Soldaten nutzen aber auf dem Weg die Böschung rauf jede verfügbare Deckung um sich dem Feindfeuer zu entziehen. Ganz zu schweigen davon, dass sie zurückschießen. „DIESE MISSGEBURTEN!“, flucht der Scharfschütze, „Gehen genau dann in Deckung wenn ich feuern will!“ „Wollen hier wohl nicht sterben.“, antwortet Xyr. „Müssen Sie! Ich will hier noch Urlaub machen!“ BAM! Der Scharfschütze schießt einer Waldnase den Helm weg, welcher einem anderen beim Laufen vor die Füße fällt worauf dieser stolpert und die Böschung runterpurzelt. „Argh! So viel Pech kann man doch nicht haben!“ „Urlaub?! Karkaxhio ist entweder Massentourismus oder tote Hose. Wer will das?“ Xyr schreit gegen sein eigenes MG-Feuer an. „Meine Freundin... Schau mal... Siehst du den Felsbrocken dort? Da hinter hocken bestimmt schon fünf von denen.“ „Klar. Moment.“ Xyr lässt das MG los und fässt sich an den Gürtel und nimmt eine Handgranate. Bevor er den Stift zieht nimmt er noch einmal Maß. Dann wirft er. Die Stielhandgranate landet genau hinterm besagten Felsen. „HA!“ Zu früh gefreut. Die Granate fliegt zurück und explodiert auf halben Wege. „Nicht dumm diese Mistkerle.“, meint der Scharfschüze. „Reiner Menschenverstand, wenn du mich fragst...“ Xyr geht wieder ans MG und versucht den Feind festzunageln. Das Problem dabei ist nur, dass all seine Kameraden die Stellung verteidigen und niemand dem festgenagelten Feind in die Flanke fallen wird. Schade eigentlich. Aber Handgranaten helfen. Nur leider sind davon nicht allzu viele vorhanden, so dass man damit sparsam sein muss. Nichtsdestotrotz gelingt es nicht lang den Feind zurück zu halten. Den agilen Yaristen gelingt es geschickt dem Feuer auszuweichen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie zu Anfang 1:3 in der Überzahl waren. Nach dem Artilleriebeschuss auf die Stellung sogar 1:6 und nun immer noch 1:4. Für Xyr und die anderen Xaraner spricht aber, dass sie bereits die doppelte Anzahl ihrer momentanen Mannstärke mit minimalen Verlusten ausgeschaltet haben. Aber genug der Statistik. Fakt ist, dass die Yaristen mit aufgepickten Bajonetten die letzten Meter bis zur Stellung überbrückt. Xyr schießt noch fünf von denen mit seinem MG über den Haufen bis er es loslässt und sein Messer zieht. Nun ist seine Stunde gekommen!
Mika
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Thema: Re: Schlacht um Karkaxhio - Bis einer weint! Mo Okt 10, 2011 10:58 pm
Er geht ein Stück zurück um den Feind in den Graben zu lassen. Den ersten haben er und ein Kamerad mit zwei Feuerstößen niedergestreckt. Kurz darauf fiel dieser Kamerad einem Wurfmesser zum Opfer. „So welche seit ihr also!“, denkt sich Xyr. In ihm brodelt es! Das Gemisch aus Hass und Angst lässt ihn zittern. Aber aufgrund seiner ersten Kampferfahrungen weiss er, dass diese Triebe eine Waffe sind wenn er sie erst einmal kanalisiert und auf den Feind entfesselt. Er huscht zur Kante der Sandsackbarriere. Direkt neben einem Stück, welches eine Artilleriegranate freigesprengt hat. Sein Kampfmesser in der Hand. Der nächste der da durch kommt ist seiner, denkt er sich. Mit einem kurzen Blick schaut er sich um. Der Scharfschütze hockt an der anderen Seite der Öffnung und zwinkert ihm zu. In der Hand hält er das Gewehr. Er wird es wohl als Keule benutzen denn auch darin hat sich das Gewehr schon häufig bewiesen. Kaum Zeit zum Denken! Ein Yarist geht durch die Öffnung und bekommt vom Scharfschützen mit seinem langen Schießeisen die Füße weggezogen. Während der Schütze noch einmal mit dem Gewehr ausholt und dem schreienden Feind einen Nackenschlag verpasst sieht Xyr fast sein Leben an ihn vorbeiziehen denn auf einmal plumpst eine feindliche Granate direkt vor seine Füße. Diese kickt er mehr schlecht als recht weiter weg. Zumindest so dass sie nicht ihn tötet sondern seinen Kameraden. Der entsetzte Blick von ihm lässt Xyr dennoch zusammenzucken. „Scheiss drauf! Weiter!“, schreit der Scharfschütze. Er hat recht denn der Feind wartet nicht. Einer springt direkt über Xyr in die Stellung und entblößt damit seine ungepanzerte Rückseite. (Nicht dass die Brust gepanzert wäre) Dieser lässt sich nicht lange bitten und sticht mit aller Kraft in den Hals. Schnell zieht er das Messer wieder raus denn ein weiterer Feind möchte ihn aufgrund dieser Aktion am liebsten auf sein Bajonett aufspießen. Xyr verpasst diesem einen Tritt in den Bauch. Die Waldnase rächt sich mit einem Kolbenschlag an Xyrs rechten Arm. Dummerweise röchelt hinter Xyrs Hacken immer noch der Feind von eben an seinem nicht sofort tödlichen Stich vor sich hin so dass Xyr von der Wucht des Schlages hinten über stolpert. Sein Kampfmesser verliert er obendrein auch noch. Intuitiv greift er nach seinem anderen Messer an der zweiten Scheide am Bein (Seine persönliche Zusatzausrüstung) aber das Messer daraus steckt noch in dem Mädchen, welches im Bunker Aun getötet hat. Aber weil er nun mal durch göttliche Fügung (hier vertreten durch den Erzähler. Das bin ich) nicht sterben soll rettet ihn der Scharfschütze mit einem gezielten Wuchtschlag in die Rübe des Feindes bevor dieser zustechen kann. Problem ist nur: Jetzt liegt er auf Xyr welcher damit Bewegungsunfähig ist. Xyr ist sich nicht mal sicher ob der Yarist jetzt tot oder einfach nur bewusstlos ist. Wie dem auch sei. Er muss sich daraus wühlen wenn er kein leichtes Ziel abgeben will. Während er dies tut hat er eine vollkommen verzerrte Wahrnehmung der Zeit. Beim Umschauen bemerkt er in was für einem Gemetzel er sich befindet. An der Kante zur Böschung haben seine Kameraden alle >Hände< voll zu tun den Feind draußen zu halten. Xyr könnte schwören dass sie insgesamt nur noch zehn Mann sind. Aber Hauptsache der Leutnant kämpft noch obwohl er aus mehreren Wunden blutet wie ein gestochenes Schwein! Abwechselt schießen er und ein Kamerad aus ihren X20 Sturmgewehren. Während einer schießt lädt der Andere nach. Neben ihnen steht passenderweise eine Munitionskiste voll mit vollen Magazinen. „Der lässt es sich gut gehen!“, denkt sich Xyr. Schließlich hat Xyr sich frei gewühlt. Er steht auf und wartet vollgepackt mit allerlei Hormonen auf den nächsten Feind an dem er dieses Ärgernis auslassen kann. Er soll enttäuscht werden... „Sie ziehen sich zurück!“, stellt der Scharfschütze fest. „Schon?“ „Entweder wir haben ihre Moral gebrochen oder uns kommt gleich noch etwas viel schlimmeres auf uns zu.“ Der Leutnant lauscht kurz in seine Kopfhörer. „Das war´s Kameraden! Sie ziehen sich zurück! Große Erfolge an anderen Abschnitten!“ Er schaut sich um. Es scheint als sei er überrascht wie wenig seiner Untergebenen noch übrig sind. „Ein guter Kampf war das! Schaut wie viele wir von ihnen erwischt haben!“ Schweigen. Im Gegensatz zum eher redseligen Offizier müssen sich die anderen erstmal sammeln. „Haben wir überhaupt noch einen Sani?“, fragt ein bärtiger Kamerad. Xyr bemerkt, dass das der Veteran von vorhin ist. Der Neuling mit dem er vorhin gesprochen hat, hat seinen ersten Kampf offenbar nicht überlebt. Es ist schon Brutal wenn man gleich mit so einem Gemetzel konfrontiert wird denkt sich Xyr. Aber seit wann ist ein Äonen andauernder ,interstelarer ,heiliger Krieg fair? „Wo blieben die scheiss Panzer, die man uns Versprochen hat?! Seht euch diese Sauerei doch an! Wir waren unterbewaffnet!“, empört sich einer der Soldaten. „Du bist unterbelichtet!“, antwortet der Offizier, „Darauf gab es keine Garantie!“ „So viel zählt das Wort eines Offiziers also noch!“ „Halt die Schnauze du Einfaltspinsel! Oder wir sind gleich nur noch 11 Mann!“ Er schweigt. Der Offizier spricht weiter. „Wir sollten lieber Stolz auf uns sein. Wir waren der am schwächsten Besetzte Abschnitt von allen und haben stand gehalten! Ob noch 50 Mann oder nur noch einer übrig sind ist dafür egal. Wir sind alle entbehrlich!“ Dieser Satz gefällt Xyr nicht. Auch wenn ihm das während der Ausbildung immer wieder vorgekaut würde. Und es ist nichts als die Wahrheit. Im Kìlakxar Xaratam, also dem xarischen Sternenbund, gibt es Planeten deren größer Export ihr Bevölkerungsüberschuss ist. Der Leutnant stellt den Funkempfänger an und dreht ihn laut. „...wir wissen zwar noch nicht genau warum sich der Feind komplett zurückzieht aber es kann sein, dass uns ein schweres Bombardement bevorsteht. Noch ist der Luftraum frei. Aber als momentan ranghöchster Offizier befehle ich den Rückzug in die Bunker. Ich wiederhole: Sofortiger Rückzug in die Bunker.“ Alle Soldaten atmen einmal tief durch. „Ihr habt ihn gehört Männer! Packt eure sieben Sachen! Wir marschieren geschlossen in den nächsten Bunker!“ Ein Raunen geht durch die Gruppe. Aber was muss das muss. Man sucht sich noch kurz etwas Munition und Vorräte zusammen und machen sich gleich auf dem Weg. „Bin gespannt, was diese Verräterschweine für uns noch in Petto haben...“, sagt der bärtige und schaut sich kurz um. Xyr tat gut daran es ihm nicht gleich zu tun, denn ein alles erhellender Lichtblitz raubt für kurze Zeit seine Orientierung. Seine Augen sind noch geblendet wo der Offizier die Lage sofort erkennt. „NEHMT EURE BEINE IN DIE HAND WENN EUCH EUER LEBEN LIEB IST!“ Und sofort rennt er los. Xyr erhöht auch seinen Schritt und jetzt wo er wieder sehen kann beginnt er zu rennen. Aufwärmen ist nicht nötig denn die Hitzestrahlung der wenige Kilometer weiter explodierenden Atombombe wärmt ihn schon genug. Sie ist unerträglich! Und kaum ist er am Sprinten reisst ihn eine ungeheure Kraft von den Beinen und drückt ihn ins Gebüsch am Wegesrand. Direkt neben ihm liegt der Scharfschütze. So, dass Xyr ihm genau in sein schmerzverzerrtes Gesicht sehen kann. Gegenseitig helfen sich beide hoch und rennen weiter. Noch 100 Meter bis zum nächsten Bunker. Ein Lazarett direkt hinter der Verteidigungslinie. Unterirdisch um sich dem Artilleriefeuer zu entziehen ist es die beste Möglichkeit in dieser Situation eine Überlebenswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Auch wenn der Bunker einem direkten Treffer nicht überstehen würde. In der entgegengesetzten Richtung der ersten Explosion, also zu Xyrs rechten, zündet die zweite taktische A-Bombe. Weitere werden folgen. Das weiß auch Xyr. Er überlegt sich wo er eigentlich sein will wenn die Bombe zündet die seinem Abschnitt gilt. Es ist wohl besser gleich im Feuerball zu verdampfen als in nächster Nähe Qualvoll von der Wärmestrahlung niedergebrannt zu werden. Er kann nur noch Hoffen und versuchen rechtzeitig den Bunker zu erreichen. Die zweite Druckwelle reißt ihn von den Beinen. Er versucht schnell wieder aufzustehen. Noch 50 Meter. Ausgerechnet jetzt fragt er sich wann er das letzte Mal in seinem Leben so geschwitzt hat! Er rennt weiter. Die zweite Druckwelle hat die Wegbeschilderung weggerissen aber er weiß schon wo der Bunker ist. „Schnell! Schneller!“, schreit der Scharfschütze mit leihender Stimme. Der Leutnant überholt ihn und ist schneller am Bunker und steht an der offenen Tür. „IHR HABT FÜNF SEKUNDEN DANN SCHLIESSE ICH!“ Xyr reichen drei. Zwei anderen auch. Einer davon der Scharfschütze von dem Xyr sich fragt ob er denn niemals verschwindet. Römms! Die Bunkertür knallt zu. Ein Soldat war zu langsam und hämmert jetzt flehend darauf ein. Im Bunker selbst gibt es wildes gekeuche. „Hält nichts aus die Jugend!“, keucht ein Kamerad Xyrs. „Das bisschen Laufen und schon außer Atem! +keuch+ +hust+ +krächtz+“ „Schwachfug.“, presst Xyr aus sich heraus, „Wir Nexaner sind Hitze gewohnt.“ Die Hitze die nun folgt wohl kaum...
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